Boele. . Der festgenommene 30-Jährige bestreitet, einer der Geldautomatensprenger von Boele zu sein. Doch viele Indizien sprechen gegen ihn.

  • Mutmaßlicher Automatensprenger bestreitet Tat
  • Mantrailer-Hund kann Spur verfolgen
  • Polizei richtet Ermittlungskommission ein

Der nach der Geldautomaten-Sprengung in Boele festgenommene 30-Jährige bestreitet, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. „Der Niederländer hat eine andere Version erzählt, warum er sich in Hagen aufgehalten hat“, so Polizeisprecher Ulrich Hanki. Gleichwohl sind sich die Ermittler sicher, in ihm einen der Täter erwischt zu haben. Und auch der Haftrichter scheint überzeugt, schließlich hatte er Haftbefehl erlassen.

Nicht nur, dass der 30-Jährige eine Verletzung davon getragen hatte, die offensichtlich vom Tatort stammt. Auch Scherben vom Tatort am Schuh sind ein Indiz. Noch entscheidender war aber der Einsatz eines so genannten Mantrailer-Hundes. Der Polizei-Vierbeiner hatte vom Tatort an der Schwerter Straße die Spur bis zu dem Ort an der Feldmühlenstraße verfolgen können, an dem der 30-Jährige festgenommen worden war.

Die Hagener Polizei hat indes eine fünfköpfige Ermittlungskommission gebildet, die nun mit Hochdruck den Fall bearbeitet. Sie soll auch eng mit der Ermittlergruppe des Landeskriminalamtes (LKA) zusammenarbeiten, die sich um die vielen Fälle kümmert, die auf das Konto der der so genannten Audi-Bande gehen sollen. Wie berichtet, liefert auch der Boeler Fall reichlich Indizien, dass es hier eine Verbindung zu der angeblich rund 250 Mann starken Bande gibt, die von den Niederlanden aus agieren soll. In der Mehrzahl sollen die Mitglieder nordafrikanische Wurzelen haben. Das gilt wohl auch für den festgenommen 30-Jährigen, er ist allerdings nicht selbst eingewandert, sondern in den Niederlanden geboren und auch aufgewachsen. Die Suche nach den weiteren Tätern verlief bislang erfolglos.

War Filiale nachts zugänglich?

Die Deutsche Bank prüft indes, wie es mit der zerstörten Selbstbedienungs-Filiale an der Schwerter Straße weitergehen soll. Ob sie in der Nacht frei zugänglich war – andere Geldinstitute halten ihre Filialen aus Angst vor Automaten-Sprengungen bereits nachts geschlossen – wollte ein Sprecher der Bank nicht sagen. Man sei nur froh, dass die Familien in dem Haus in ihre Wohnungen hätten zurückkehren können.