Hagen. Heute vor 60 Jahren wurde der DGB Kreis Hagen als Dachverband der Einzelgewerkschaften gegründet. Beim Empfang heute Abend im Rathaus dreht sich demzufolge auch alles um die Geschichte und die Perspektiven der Mitbestimmung.

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© WP Michael Kleinrensing

"Laut Protokoll wurde am 17. Oktober 1947 der DGB Kreis Hagen, zu dem 16 Mitgliedsgewerkschaften mit über 40 000 Mitgliedern zählten, gegründet", blickt Jochen Marquardt, DGB-Kreisvorsitzender Hagen, zurück. In puncto Mitbestimmung sei Hagen ein bundesweiter Vorreiter gewesen, "die Wiege der Mitbestimmung in der Montanindustrie stand auf der Hasper Hütte". Die erste bundesweite Betriebsvereinbarung, in der es um Mitbestimmung bei Einstellungen, Kündigungen und neuen Produktionswegen ging, wurde in Haspe unterschrieben.

Doch am heutigen, denkwürdigen Tag wolle man nicht nur in der Vergangenheit schwelgen, betont Michael Hermund, DGB-Regionalvorsitzender Ruhr Mark. "Wir müssen uns öffnen, müssen den Bereich Bildungsarbeit forcieren und auch Nicht-Mitglieder einbeziehen." Als großes Problem wertet Hermund den steigenden Druck auf die Beschäftigten, "deshalb verlieren wir peu à peu an Mitgliedern". Zum 60-jährigen Bestehen haben sich Hermund und seine Kollegen ein festes Ziel gesteckt. "Vom 1. Oktober bis heute haben wir versucht, 60 neue Mitglieder zu gewinnen." Ob die Gewerkschaftler ihr Ziel erreicht haben, wird heute um 18 Uhr im Ratssaal bekannt gegeben.