„Unser Vater hat gesagt ,Machen'. Und der Ratschlag an uns Söhne spiegelt im Grunde auch sein Lebensmotto wider.”
Ingo und Burkhard Adam erinnern sich gut an die Zeit zurück, in der sie die Frage „Sollen wir den Umzug vom Randgebiet mitten in die City wagen?” bewegte. Die vertraute Umgebung inklusive des erschwinglichen Mietpreises zu verlassen, barg Risiken. „Doch unser Vater hat uns geraten, neue Wege zu gehen. Wir sind umgezogen - und haben die Entscheidung an keinem Tag bereut.”
Aber wer spricht von Tagen - die Goldschmiede Adam feiert schließlich ihr 50-jähriges Bestehen. Womit der Vater wieder ins Spiel kommt.
Nachdem Oskar Adam seinen Gold- und Silberschmiedemeister absolviert und in der etablierten Hagener Goldschmiede Dörner als Meister gearbeitet hatte, fasste er 1959 den Entschluss, sich selbstständig zu machen. „Als 28-Jähriger eröffnete ich eine Werkstatt samt Verkaufsraum in Wehringhausen”, erinnert sich der heute 77-Jährige. „Die Monatsmiete betrug damals 200 Mark.” Sohn Ingo ergänzt: „Schon als Achtjähriger war ich nachmittags oft in der Bachstraße und durfte dort meine ersten Ketten aufziehen. Und mit zehn hab' ich den ersten Adler aus Kupfer ausgesägt.”
Ein paar Jahre später zog Oskar Adam mit seiner Goldschmiede in die Hindenburgstraße / Ecke Elberfelder Straße. Beide Söhne, Ingo und Burkhard, gingen bei ihm in die Lehre. „Das war gerade gut. Einerseits wurden wir hart 'rangenommen, mussten bzw. durften alles machen. Andererseits ließ unser Vater die Zügel locker. Wir konnten unsere Kreativität ausleben und wurden parallel dazu im Verkauf geschult.” Beide „Jungs” machten ihren Goldschmiedemeister - und blieben beim Vater. „Auch meine Tochter Saskia - unser Nesthäkchen - war mit im Team. Mitlerweile lebt sie in Norddeutschland und fertigt dort dekorative Kupferarbeiten”, so Oskar Adam.
2006 zogen Werkstatt und Laden um in einen schicken Neubau in exponierter Innenstadtlage - ins Sparkassen-Karree. Zum gleichen Zeitpunkt übernahmen Ingo und Burkhard Adam die Geschäftsleitung.
Ob es eine dritte „Goldschmiede-Adam-Generation” geben wird? „Neulich in der Schule hat mein Sohn Alex - er ist 17 - als Berufswunsch ,Goldschmied' angegeben. Das hat mich schon gefreut. Aber wir warten mal ab”, sagt Ingo Adam (50). Auf jeden Fall gibt's einige Adam-Enkel . . .
Oskar, Ingo und Burkhard Adam blicken gern auf die gemeinsamen aktiven Jahre zurück: „Wir sind schon sehr früh zu den Steinschleifern nach Idar-Oberstein gefahren und haben dort Edelsteine eingekauft. Und als ,Adam-Clan' sind wir oft auf Reisen gegangen, haben Schmuckmessen in Hongkong, Las Vegas und Johannesburg besucht”, erzählt Burkhard Adam (47).
Was das Trio heute noch stolz macht? „Wenn Kunden sagen ,Sie haben den Adam-Stempel vergessen.' Denn für viele ist die Adam-Qualitäts-Prägung wichtiger als der Goldstempel.”