Breckerfeld. (OE) In der Mitgliederversammlung der Breckerfelder SPD ging es jetzt im "Haus Mähler" um die Kinder- und Jugendpolitik. Vorsitzender Peter Gerbothe konnte dazu Anke Nagel, Leiterin der AWo-Kindertagesstätte Breckerfeld, und den AWo-Geschäfts
Anke Nagel beschrieb ihre Tagesstätte als eine elementar-pädagogische Bildungseinrichtung, in der jedes Kind in enger Zusammenarbeit mit den Eltern gefördert werde. Schwerpunkte dabei seien Sprachförderung, Bewegung, Ernährung, Spielen und Gestalten sowie vor allem Einübung und Pflege sozialer Beziehungen. Die Eltern binde man über das Elterncafe?, Elternabende und Elternsprechtage ein. Dazu komme eine intensive individuelle Beratung.
Nachdem die neue CDU/FDP-Landesregierung die Einrichtung von Familienzentren fördere, habe sich die AWo-Kindertagesstätte im Jahr 2006 für die Aufnahme in die Landesförderung beworben. Anke Nagel: "Jetzt befinden wir uns in der Aufbauphase." Mit der Zertifizierung rechne man im August nächsten Jahres, dann könne das Familienzentrum für Breckerfeld mit der Arbeit im Jakobusweg 1 beginnen. Das Familienzentrum solle Anlaufpunkt für alle Erziehungsberechtigten aus Breckerfeld sein, die Hilfe und Beratung suchten. Man arbeite auf der Grundlage des bisherigen Konzeptes der Einrichtung, biete aber zusätzlich Beratung in den Bereichen Ernährung, Logopädie, Kur und Erholung an. Räumlich, personell und inhaltlich werde man auf die Übernahme der Arbeit eines Familienzentrums im nächsten Jahr gut vorbereitet sein.
AWo-Geschäftsführer Jochen Winter berichtete über die Probleme im Zusammenhang mit dem neuen Kinderbildungsgesetz (Kibiz), das der Landtag noch in diesem Monat verabschieden werde. Winter: "Nachdem am Anfang der Beratungen ein Konsens zwischen Träger-Vertretern und der Politik greifbar schien, kam es nach der Vorlage des Referentenentwurfs des neuen Gesetzes zu scharfen Protesten." Kommunale und freie Träger beklagten die Unmöglichkeit, auf der Grundlage des Entwurfs Kindertageseinrichtungen gesichert zu finanzieren. Letztendlich habe der starke Protest die CDU/FDP-Koalition in den letzten Tagen zu Zugeständnissen veranlasst.
Jochen Winter: "Wenn auch nicht alle Forderungen erfüllt wurden, werden die Träger vom 1. August 2008 an mit dem neuen Gesetz leben müssen". Dann werde sich zeigen, wie praktikabel Kibiz sein werde.