Hohenlimburg. 13 Menschen kamen am Montag bei einem Busunglück in Sachsen-Anhalt ums Leben. Ein Lkw hatte den tragischen Unfall verursacht und den Reisebus mit Wucht von der Straße geschoben. Am Tag nach dem Unglück ist die Bestürzung groß. Auch bei den
Als Jörg Reimann, Inhaber des gleichnamigen Familienunternehmens, von dem Unglück erfuhr, informierte er sich sofort stundenlang. "Das war kein Busunfall der klassischen Art. Den Busfahrer trifft keine Schuld", stellt er klar. Das unterstreicht auch Christoph Winzerling. "Für die Leute ist das eine Katastrophe", so der Geschäftsführer von Hausemann & Mager. "Es ist die Frage, wer eigentlich die Zeitbombe auf den Autobahnen ist. Das war ein Lkw-Unfall. Die können zum Bollwerk werden."
Seit den schweren Busunglücken vor drei Jahren ist die Diskussion um die Sicherheit von Reisebussen groß. Auch die heimischen Busunternehmer stehen ständig auf dem Prüfstand. Das fängt mit der Einhaltung der strengen gesetztlichen Vorgaben an - von den Ruhezeiten der Fahrer bis zu den vierteljährlichen Kontrollen beim TüV. "Dann werden die Fahrzeuge auf Herz und Nieren geprüft", sagt Reimann, der jedem seiner Busse einen festen Fahrer zuweist. Dieser sollte sein Fahrzeug dann von hinten bis vorne kennen.
Beide Unternehmen setzen auf fest angestellte Berufskraftfahrer, Fahrsicherheitstraining und auf Wunsch auf Fahrzeugkontrollen seitens der Hagener Polizei. "Das wird besonders von Schulen vor einer Klassenfahrt gerne angenommen", weiß Reimann. "Wir haben absolut nichts dagegen. Von mir aus können wir das jeden Morgen machen." Winzerling bekräftigt: "Nur so werden schwarze Schafe aus dem Verkehr gezogen. Wenn einer sich nicht an die Vorschriften hält und einen Unfall baut, fällt das doch auf die ganze Branche zurück." Wichtig sei auch, dass die Fahrgäste sich im Reisebus anschnallen. "Wir achten auch darauf, dass die Toilettenbesuche nur kurz gehalten werden und nicht zu lange im Gang rumgelaufen wird", so Winzerling.
Sowohl Hausemann & Mager als auch Reimann Reisen sind als Traditionsunternehmen Jahrzehnte im Geschäft. "Wir wissen, was es heißt, Personen zu befördern", sagt Jörg Reimann. Erst recht nach einem Busunglück wie in Sachsen-Anhalt. "Bei so einer Verkettung steht man ohnmächtig davor. Da kann man nichts machen und dürfte sich allenfalls gar nicht mehr vor die Haustür wagen", spricht Winzerling jedoch auch die Grenzen der Sicherheit auf.
Dennoch bekräftigen beide Reiseprofis: "Der Bus ist nach wie vor das sicherste Verkehrsmittel." Das bestätigt im Übrigen auch das statische Bundesamt. Nach einer aktuellen Statistik sterben bei einer Milliarde zurückgelegter Personenkilometer im Schnitt 7,03 Menschen im Individualverkehr (Pkw, Motorrad, Mofa), 2,34 Personen im Flugverkehr, 0,56 Bahnfahrer und lediglich 0,16 Businsassen.