Reh. Es war eine düstere Zeit unterm Schlossberg. Der kalte Winter im Jahr 1807. Ein mörderisches Verbrechen versetzte die Hohenlimburger in Angst und Schrecken. Aber der vermeintliche Täter wurde gefasst und am "Reher Galgen" hingerichtet.

200 Jahre später:

Dunkle Wolken hängen am Himmel. Der Wind pfeift durch die Bäume. An den "Reher Galgen" erinnert nur noch ein Gedenkstein. Groß und massiv ruft er die grausigen Taten ins Gedächtnis.

Mitglieder der Heimatvereine Hohenlimburg und Ergste sowie Ehrengäste befreundeter Heimatvereine haben sich um den Erinnerungstein versammelt. Sie lassen ein Stück dunkler Geschichte wieder aufleben: Die letzte Hinrichtung am "Reher Galgen".

Die Vergangenheit war eben nicht immer rosig", erklärt Widbert Felka, Vorsitzender des Hohenlimburger Heimatvereins. Gemeinsam mit den befreundeten Ergstern ließen die Heimatfreunde für kurze Zeit die Geschichte wieder lebendig werden. Und die verbirgt im Schatten der Zeit eine wahrlich grausige Tat.

Es war der 25. Januar im Jahr 1807. Der scharfe Nordostwind pfiff durch den schneebedeckten Wald. Ein einsamer Wanderer stapfte durch den Schnee. Es ist der Ergster Levi Michel Chain. Mühsam kämpft er sich mit Mützen, Wolle und seidigen Tüchern seinen Weg zur Grafschaft Limburg.

Was dann geschieht, liegt im Dunkeln. Und das Geheimnis lässt sich auch 200 Jahre später nicht lüften. "Das Opfer wurde einige Tage später tot in einem Graben gefunden. Der Mörder wurde überall gesucht. Zumächst vergebens", erzählt Widbert Felka.

Doch bald machte sich der Ergster Georg Heinrich Bechthold verdächtig, der mit Kleidung und Gegenständen auffiel, die dem Ermordeten gehört hatten. Zur Strafe wurde er unbarmherzig am "Reher Galgen" hingerichtet.

Heute gehört dieses Grundstück dem Hohenlimburger Heimatverein. Der hat im Jahr 1988 einen zwei Tonnen schweren Gedenkstein aufstellen lassen, der an den "Reher Galgen" erinnert.

Moritaten-Duo An die letzte Hinrichtung erinnerte am Samstag auch das "Original Schwerter Moritaten-Duo". Nach der heiteren Melodie von "Mariechen lag weinend im Garten" präsentierten Uwe Fuhrmann und Uwe Bittner vom Heimatverein Ergste die grausige Tat in einer höchst heiteren musikalischen Variante.

Kräftig gesungen wurde auch. Dann ging es weiter zum Gasthof "Zum Schälk". Dort wurde gemeinsam eingekehrt.

Und über den wuchtigen Gedenkstein senkt sich am "Reher Galgen" wieder die Stille . . . .