Ein Einsparpotenzial von mindestens einer Million Euro durch die Auflösung und Vermarktung von Schulstandorten hat Mentor Stefan Bajohr errechnet. Seiner Berechnung liegen die Zahlen des Schulentwicklungsplans zu Grunde.
Und danach sind aufgrund der aktuellen Geburtenzahlen in wenigen Jahren größere Raumbestände entbehrlich. In Summe: acht Grundschulen und zwei Hauptschulen.
In dieser Woche hat sich eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Politik und Fachverwaltung auf eine Vorschlagsliste möglicher zu schließender Schulen geeinigt. Neben der Entwicklung der Schülerzahlen wurde u.a. auch der Erhaltungszustand der Schulgebäude und der damit einhergehende Sanierungsaufwand als Entscheidungskriterium herangezogen. Wobei das Votum des Arbeitskreises empfehlenden Charakter hat. Die Entscheidung liegt beim Schulausschuss. Auf das am 11. August beginnende Schuljahr 2008/09 hat die Entscheidung keinen Einfluss. Ab dem Schuljahr 2009/10 sollen nach dieser Empfehlung die Grundschulen Spielbrink (Haspe), Erwin Hegemann (Altenhagen), Vincke (Boele), Reh (Hohenlimburg) sowie die Hauptschule Dahl keine neuen Schüler mehr aufnehmen, ab dem Schuljahr 2012/13 die Grundschulen Kückelhausen (Haspe), Boloh (Eppenhausen), Regenbogen (Hohenlimburg), eine katholische Grundschule im Hagener Norden sowie die Hauptschule Heubing (Haspe). Als Schulen mit auffälligem Schülerrückgang innerhalb von zehn Jahren werden genannt die Grundschulen Spielbrink (von 222 auf 117), Kückelhausen (316 auf 237), Erwin Hegemann (292 auf 220), Boloh (von 359 auf 229), Vincke (von 316 auf 180), Regenbogen (von 167 auf 118) sowie die Hauptschule Dahl (von 328 auf 270). Bei der Hauptschule Dahl kann nach Angaben der Schulverwaltung zum Schuljahr 2008/09 bereits zum zweiten Mal in Folge nur noch eine Eingangsklasse gebildet werden, womit die gesetzliche Mindestanforderung für die Fortführung von Hauptschulen (zwei Züge) unterschritten werde. Schon aufgrund dieser Entwicklung sei der Schulträger zum Handeln aufgefordert. Die Kommission hat allerdings aufgrund des guten baulichen Zustands (ohne Sanierungsstau) des Hauptschulgebäudes mit Turnhalle und Lehrschwimmbecken die weitere Nutzung empfohlen. Und zwar für den Grundschulverbund Dahl-Rummenohl, wobei zusätzlich auch die Erich-Kästner-Förderschule für sprachbehinderte Grundschüler (derzeit in der Stadionstraße in Altenhagen) im Haus untergebracht werden soll. Der höchste Sanierungsaufwand wurde für die Grundschule Boloh errechnet: 3,2 Millionen Euro für die Fassaden- und Betonsanierung, zudem 255 000 Euro für die Sporthalle. An der Erwin-Hegemann-Schule wären 350 000 Euro für die Fassaden- und Bodensanierung erforderlich, an der GS Kückelhausen 150 000 Euro für Brandschutz und neue Türen, an der Vincke-Schule 100 000 Euro für die Schimmelbeseitigung, an der Grundschule Reh 50 000 Euro für neue Fenster. Derzeit gibt es in Hagen insgesamt 37 Grund- und neun Hauptschulen.