Haspe. Winterstille liegt über dem vernebelten Mops.

Ein wohltuender Kontrast zu den zwischenmenschlichen Schlammschlachten und betriebswirtschaftlichen Stürmen der vergangenen Jahre im Rahmen der sich als großes Missverständnis entpuppenden Krankenhaus-Ehe mit der Diakonie-Holding Südwestfalen (Siegen). Inzwischen nimmt das Evangelische Krankenhaus Haspe als Teil der Evangelischen Stiftung Volmarstein in ruhigerem Fahrwasser Kurs in Richtung Zukunft.

Knapp zwei Millionen Euro haben die neuen Besitzer des Hauses im vergangenen Jahr in Instandhaltungsmaßnahmen an der Hasper Immobilie sowie in Medizintechnik (Ultraschall/Sonografie, Überwachungsmonitore, EKG-Geräte, etc.) investiert. „Dies sollte man als Zeichen für die Ernsthaftigkeit und Langfristigkeit unserer Entscheidung interpretieren”, betont Ulrich Neumann, kaufmännischer Vorstand der Stiftung. „Wir haben das Haus nicht etwa übernommen, um es weiterzuveräußern, sondern betrachten es als wesentliche Säule unseres Hauses, die unsere Zukunftsfähigkeit sichert.”

Seit 1. Januar 2007 führen die Volmarsteiner am Mops die unternehmerische Regie. Zunächst über die Krücke eines Geschäftsversorgungsvertrages, erst im vergangenen Juni traf man sich beim Notar.

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Eine Startphase, die zunächst dazu diente, sämtliche Strukturen und Abläufe am Mops zu durchleuchten und mit Hilfe von externen Beratern nach optimalen Lösungen zu suchen, die Hasper Einrichtungen - also Krankenhaus sowie Alten- und Pflegeheim (660 Beschäftigte) - unter dem Dach der Volmarsteiner einzugliedern. Immerhin machen die neuen Partner 40 Prozent des 134-Millionen-Umsatzes der Stiftung aus.

„Wir haben uns letztlich dafür entschieden, mit Olaf Heinrich einen Geschäftsführer einzusetzen, dem in allen Fragen der Unternehmenssteuerung und des operativen Geschäfts unterstützend ein Beirat zur Seite gestellt ist”, erläutert Neumann, der dem Gremium gemeinsam mit seinen Kollegen Frank Hanses (Zentralverwaltung) und Christoph Sander (Personal und Recht) vorsitzt.

Das Verwaltungsgebäude.
Das Verwaltungsgebäude. © WP

Damit können die Hasper über die zentralen Verwaltungsdienste der Volmarsteiner wie Controlling, Einkauf, Bau und Technik oder auch Revision gleich mitverfügen. „Hier erzielen wir wesentliche Synergieergebnisse”, hebt der kaufmännische Vorstand hervor und kündigt an, dass die Krankenhausverwaltung vom Mops zum 1. Februar vollständig wegzieht.

Weitere Sparpotenziale durch Zusammenlegungen - beispielsweise in den Bereichen Küche, Apothekenverträge, Labor oder auch Sterilisation - werden derzeit noch ausgelotet. An der medizinischen Struktur des Hasper 314-Betten-Hospitals, das unter der Ärztlichen Leitung der beiden Chefmediziner Harald Hoselmann und Peter Lüsebrink steht, will Neumann jedoch keinesfalls rütteln: „Innere, Chirurgie, Gynäkologie und auch Orthopädie bleiben Säulen des Hauses.” Neben diesen Eckpfeilern der Grund- und Regelversorgung soll versucht werden, weitere Disziplin-Nischen neben der Rheumatologie oder auch der Urogynäkologie am Mops zu etablieren.

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Zunächst liegt der Schwerpunkt in diesem Jahr jedoch noch auf der Fassadensanierung, der Umgestaltung des Innenhofes, Reparaturen von Dächern sowie dem Umbau der Druckluftanlagen. Außerdem sollen weitere 650 000 Euro in Medizintechnik fließen, um den Investitionsstau nach fünf Jahren Siegen-Partnerschaft weiter abzubauen und Strukturen zu optimieren. Dazu gehört auch, schrittweise die Stationen zu modernisieren. „Wir brauchen diese Qualitätsverbesserungen, um die Patientenzufriedenheit zu erhalten”, zeigt sich Neumann mit der wirtschaftlichen Bilanz 2007 am Mops durchaus zufrieden: „Wenn uns der neue Tarifvertrag nicht so stark belastet hätte, könnten wir für das erste Jahr bereits eine schwarze Zahl vorlegen.”

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Parallel richtet Neumann den Fokus aber auch auf das Zusammenwachsen des Hasper Krankenhauses mit der Volmarsteiner Stiftung: „Ein schwieriger Prozess nach der Siegen-Erfahrung und vier Geschäftsführern in fünf Jahren”, zeigt der Vorstand durchaus Verständnis für misstrauische Gefühle am Mops. „Unser Ziel bleibt es jedoch, dass wir zu einer Dienstleistungsfamilie zusammenwachsen.”