Vorhalle. Die Idee eines Evolutionsparks auf der riesigen Fläche von 700 Hektar im Norden scheint mit der Ratsentscheidung vom Tisch. Wenn auch offen ist, wie sich die bislang namentlich nicht in Erscheinung getretenen Investoren verhalten.

Museumsleiterin Beate Hobein will die Hagener Steinzeitfunde ansprechend repräsentieren. Foto: Michael Kleinrensing
Museumsleiterin Beate Hobein will die Hagener Steinzeitfunde ansprechend repräsentieren. Foto: Michael Kleinrensing © WP Michael Kleinrensing

Unabhängig von all dem bleiben die europaweit einmaligen Steinzeitfunde aus einer Blätterhöhle, die Basis für die Mischung aus Unterhaltungs- und Bildungspark sein sollten.

Planer respektieren Ratsentscheidung

Die städtischen Evopark-Planer Beate Hobein und Peter Hauck, die mehr als zwei Jahre lang (mit Mandat des Rates) an dem Projekt gearbeitet haben, betonten gegenüber der WP, dass sie die Entscheidung des Stadtparlaments nicht kommentieren wollten. „Wir akzeptieren und respektieren sie und wollen sie in keiner Weise aufweichen.”

Knochenreste aus einer Hagener Blätterhöhle sorgen europaweit für Aufsehen. Foto: Marco Siekmann
Knochenreste aus einer Hagener Blätterhöhle sorgen europaweit für Aufsehen. Foto: Marco Siekmann © WP

Sie verwiesen darauf, dass es ein konkretes Investoren-Interesse am Evolutionspark gebe. „Wie diese Geldgeber jetzt auf die Ratsentscheidung reagieren, wissen wir nicht”, erklärte Beate Hobein. Ausgeschlossen ist jedoch nicht, dass ein möglicher Investor sich dazu entschließt, mit einer Anfrage nach Flächen und einem Angebot direkt an die Stadt heranzutreten.

Noch kein Auftrag für kleine Lösung

Bis zuletzt war in der politischen Diskussion auch von einer kleinen Lösung am Wasserschloss Werdringen die Rede. Einen konkreten Auftrag dafür hat die Politik der Verwaltung aber nicht erteilt. „Wir haben viele Ideen in der Schublade”, so Beate Hobein, „es ist vorstellbar, das Thema Steinzeit auch in einem Außenbereich zu präsentieren. Aber für konkretere Planungen brauchen wir einen Prüfauftrag.”

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Unabhängig von all dem bleiben die steinzeitlichen Exponate ( darunter der mit rund 10 700 Jahren ältestes Westfale namens Lenni Steinhagener), die zum Teil im Museum für Ur- und Frühgeschichte ausgestellt werden, aber auch vielbeachteter Bestandteil von Ausstellungen in anderen Städten sind.

Austellungs- und Repräsentationspflicht

„Wir haben als Museum einen Ausstellungs- und Präsentationsauftrag”, erklärt Beate Hobein, „wir tun, was wir können. Wissen aber auch um die Haushaltslage der Stadt.”

Einige neue Vitrinen sollen bald bestückt werden. „Aber das ist noch nicht zufriedenstellend”, so Hobein, „auf diese Weise wird einem Unbeleckten nicht die Einzigartigkeit klar, und wir werden nicht die Sogwirkung erzielen, die wir uns wünschen.”