Hagen. Das zermürbende Gezerre um die Zukunft der Hasper Polizeiwache scheint sich dem Ende zuzuneigen: Geht es nach Hagens Polizeipräsidentin Ursula Steinhauer beziehen die Beamten die derzeit noch von der Deutschen Bank belegten Räume an der Vollbrinkstraße.

Ein entsprechender Antrag mit dem dazugehörigen, langfristigen 15-Jahre-Mietangebot der Gemeinnützigen Wohnstätten-Genossenschaft (GWG) geht in diesen Tagen an die zuständige Genehmigungsbehörde des Innenministeriums, nämlich das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste Nordrhein-Westfalen (LZPD) in Duisburg.

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Seit nahezu zwei Jahren kümmern sich die Ordnungshüter um ein zeitgemäßes, räumliches Umfeld für ihren Job. Die mit 800 Quadratmetern Fläche völlig überdimensionierte Villa auf dem Grundstück Berliner Straße 106 gilt für die aktuellen Anforderungen als zu groß und birgt auch erheblichen Sanierungsbedarf. Gründe genug für die Behördenleitung auf der Hoheleye, den Standort grundsätzlich in Frage zu stellen.

Nachdem zunächst als Alternativstandort für einen Neubau die Freifläche gegenüber der Bezirksverwaltungsstelle in den Fokus des Interesses rückte, wurde zuletzt sowohl von der Hasper Bezirksvertretung als auch seitens der Polizei das Grundstück an der Ecke Kölner/Haenelstraße gegenüber der Hasper Rundturnhalle favorisiert. Doch dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB) gelang es bis zuletzt nicht, einen Entwurf vorzulegen, der zum Kostenlimit der Polizei (Jahresmiete maximal 50000 Euro) passte. Selbst ein immer wieder in die Diskussion gebrachter Umbau der bestehenden Wache sprengte das Budget der Ordnungshüter.

Umso leichter fiel es jetzt der Führungscrew um Polizeipräsidentin Ursula Steinhauer, das Angebot der GWG anzunehmen, künftig die bislang von der Deutschen Bank belegten Räume an der Vollbrinkstraße zu nutzen. Das Geldinstitut sieht sich derzeit nach einer modernen Alternative in Haspe um und wird die in den vergangenen Jahren zu groß gewordene Dependance Vollbrinkstraße verlassen. „Der Standort Haspe ist für die Deutsche Bank jedoch so wertvoll, dass wir ihn keinesfalls aufgeben werden”, versicherte Berhard Cmolik, Mitglied der Geschäftsführung, gegenüber der WP.

Vorbehaltlich der Genehmigung durch das LZPD würde die GWG sich im kommenden Jahr um die Umsetzung des polizeilichen Raumkonzeptes sowie den Einbau schusssicherer Fenster kümmern. Die 23-köpfige Hasper Wachmannschaft um Leiter Polizeihauptkommissar Jürgen Eickhoff geht davon aus, rund um den Jahreswechsel 2009/10 die neue, dann nur 338 Quadratmeter große Außenstelle beziehen zu können. „An diesem Standort erreichen die Bürger ihre Stadtteilbeamten mindestens so zentral wie bisher”, verweist Polizeisprecher Ewald Weinberger auf die hohe Publikumsfrequenz rund um den Hüttenplatz sowie das nebenan liegende Einkaufszentrum. Die GWG stellt zudem vor und hinter der Tür ausreichend Parkplätze für Besucher, Beamte sowie die Dienstfahrzeuge zur Verfügung. Somit ist auch die polizeitaktische Bedingung erfüllt, dass die Polizei-Streifenwagen über die Haenelstraße schnell zu jedem Einsatzort in Haspe gelangen können.