Hagen. . Personalrochade in der SPD-Ratsfraktion: Andreas Kroll gibt sein Mandat zurück, seine Nachfolge tritt Nadine Brandstätter an.

  • Ratsherr Andreas Kroll gibt zum Jahresende seit Mandat für den Hagener Rat zurück
  • Der 49-Jährige will sich weiter in seinem Ortsverein Boele/Kabel/Garenfeld engagieren
  • Seine Nachfolge tritt Nadine Brandstätter aus dem Ortsverein Berchum an

SPD-Ratsherr Andreas Kroll (49) gibt zum Jahresende sein Ratsmandat zurück. Mit dieser Ankündigung hat er am Montagabend die gesamte Fraktion der Sozialdemokraten überrascht. Der Polizeibeamte, der weiterhin im Ortsverein Boele/Kabel/Garenfeld aktiv bleiben möchte, hatte sich noch vor wenigen Wochen in Konkurrenz zu Wolfgang Jörg um eine Landtagskandidatur beworben.

Kein Schaden für die Fraktion

Als Begründung führte er im Gespräch mit dieser Zeitung persönliche Gründe an, „die ich nicht großartig kommentieren möchte“. Zuletzt sei viel zusammengekommen, was ihn auch gesundheitlich angegriffen habe. „Wenn die Zeit gekommen ist, Platz zu machen, darf man sich selbst auch nicht so wichtig nehmen“, zeigte sich Kroll überzeugt, dass die Fraktion durch seinen Rückzug keinen Schaden nehmen und die gute Sacharbeit fortsetzen werde. „Ich finde es einfach nicht gut, was in den letzten Wochen so gelaufen ist“, blickte er durchaus auch selbstkritisch auf die fraktionsinternen Grabenkämpfe. „Wenn Leute meinen, sie könnten so einen blöden Kampf gewinnen, verliert am Ende die Partei. Selbst wenn Mutter Theresa uns führen würde“, so die augenzwinkernde Befürchtung Krolls, „würde es kaum besser werden. Hier müssen sich mehrere Leute hinterfragen.“

Vertrauen zurückgewinnen

Als Nachfolgerin wird Nadine Brandstätter (40) in den Rat nachrücken. Die gebürtige Hagenerin, die aktuell mit ihrer Familie in Halden lebt, ist seit neun Jahren Mitglied der Hagener SPD und stellvertretende Vorsitzende im Ortsverein Berchum. Die Mutter einer dreijährigen Tochter, die halbtags im Hagener Einzelhandel tätig ist, betrachtet die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie das Thema Stadtsauberkeit als die vordringlichen Themen ihres politischen Wirkens. „Ich möchte, dass die SPD wieder Vertrauen zurückgewinnt und ihre guten Inhalte in den Vordergrund stellt.“