Hagen. .
Dem Verein Stolpersteine Hagen droht die Auflösung. Nach Auskunft des Vorsitzenden Rudolf Damm (73) haben sich mehrere Vorstandsmitglieder zurückgezogen – aus Altersgründen oder weil sie nicht mehr in Hagen wohnen. Möglicherweise ist die Jahreshauptversammlung am Freitag, 9. Dezember, um 18.30 Uhr im Hasper Friesen-Bahnwärterhäuschen (Haenelstr. 52) die letzte der Vereinsgeschichte.
Neue Mitglieder dringend gesucht
Der Verein Stolpersteine Hagen wurde mit dem Ziel gegründet, auch in der Volmestadt mit Stolpersteinen der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Für 120 Euro kann jeder eine Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteins übernehmen. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von dem Kölner Künstler Gunter Demnig, der seit 1992 Pflastersteine mit einem Überzug aus Messing, in den der Name und die Lebensdaten der Nazi-Opfer eingraviert sind, in europäischen Städten verlegt. Zumeist werden die Steine unmittelbar vor den ehemaligen Wohnadressen der Ermordeten in die Erde eingelassen, um die Erinnerung an die Menschen lebendig zu erhalten, die einst dort wohnten.
In Hagen wurden die ersten Stolpersteine 2005 in der Rathausstraße verlegt, mittlerweile gibt es über 120 im Stadtgebiet. Sie erinnern an Juden, Kommnisten und behinderte Menschen, die im Rahmen des Euthanasieprogramms deportiert bzw. umgebracht wurden.
Sollten sich auf der Jahreshauptversammlung nicht neue, engagierte Mitglieder zu einer Mitarbeit im Vorstand bereit finden, wird der Rest-Vorstand wohl einen Antrag auf Vereinsauflösung stellen. Derzeit zählt der Verein noch 15 Mitglieder.