Breckerfeld. .

Eine zu hohe Nitratbelastung in deutschen Gewässern macht derzeit Schlagzeilen. Die EU-Kommission verklagt Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof – unsere Zeitung hat darüber berichtet. Gibt es das Problem auch in und um Breckerfeld? Nein, sagt Diplom-Geologe Klaus Döhmen, Abteilungsleiter Wasserversorgung der AVU: „Eine zu hohe Nitratbelastung im Trinkwasser ist im Wasserwerk Rohland der AVU an der Ennepetalsperre kein Thema. Unser Jahresdurchschnittswert liegt mit 13 Milligramm pro Liter weit unter dem für Trinkwasser festgelegten Grenzwert von 50 Milligramm.“

25 Jahre besteht nun die Wasserkooperative für die Ennepetalsperre. Auf dem Hof des Milchbauern Michael Loitz in Halver wurde Bilanz gezogen. Holger Gesenberg, Landwirt aus Radevormwald und Vorsitzender des Kooperationsbeirates, und Hans-Jörg Beckmänning, Vertreter der AVU in der Kooperation, unterstrichen: „Seit 25 Jahren arbeiten die Landwirte und der heimische Wasserversorger AVU im Einzugsgebiet der Talsperre still und effektiv beim Gewässerschutz zusammen.“

Diese Zusammenarbeit komme dem Trinkwasserreservoir für über 140 000 Menschen im Ennepe-Ruhr-Kreis zugute. Vorteilhaft ist die Kooperation für beide Partner: Die Landwirte aus Breckerfeld, Halver und Radevormwald profitieren von guter Beratung, Zuschüssen zur Bodenuntersuchung, zur Steigerung des Volumens der Düngerlagerung für die Winterzeit und zur Beschaffung neuester Technik für die Ausbringung des natürlichen Düngers und zur Grünlandpflege. Klaus Döhmen: „Wir bezuschussen nur solche Maßnahmen, die über die zur Zeit gültigen Bestimmungen hinaus dem Gewässerschutz dienen.“

Vertrauensverhältnis

Im Gegenzug verpflichten sich die Landwirte, die Sperrfristen für die Gülleausbringung zu erweitern und größere Abstände zu den Zuflüssen zur Talsperre einzuhalten. Hans-Jörg Beckmänning: „Für die Geschäftspartner AVU und Landwirte ist die Kooperation eine klassische Win-Win-Situation.“

Es sei gelungen, zwischen den Partnern ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, so AVU-Fachmann Klaus Döhmen. Für die Erhaltung des Vertrauensverhältnisses sorgt auch Marius Bußmann, Berater für Gewässerschutz bei der Landwirtschaftskammer. Seine Stelle wird durch Zuschüsse der Wasserversorger der Region (AVU, Mark E, Wuppertal) mitfinanziert. Er kommt zur Beratung auf die Höfe. Klaus Döhmen abschließend: „Die Kooperative hat es geschafft, durch die Beratung und den Einsatz neuester Technik die Düngung der landwirtschaftlichen Nutzflächen so optimal zu gestalten, dass Nitratauswaschungen weitgehend minimiert werden. Die regelmäßig in kurzen Abständen erfolgenden Messungen untermauern dies.“ Sollte mal einer „sauigeln“, merke man das bei den Messungen sofort.