Breckerfeld. . Mit überwältigender Mehrheit ist André Dahlhaus (CDU) zum Bürgermeister von Breckerfeld gewählt worden. Seit einem Jahr ist er im Amt.

Die Gedanken an den 13. September 2015 hat er noch im Kopf. Es war der Abend des Tages, an dem eine überwältigende Mehrheit André Dahlhaus zum Bürgermeister der Stadt Breckerfeld gewählt hatte. An sich keine Überraschung – und trotzdem ein ganz besonderer Tag für den Familienvater aus der Hansestadt. Seit dem 20. Oktober des letzten Jahres ist er nun Chef der Verwaltung und oberster Repräsentant der Stadt. Über das erste Jahr im Amt sprach unsere Zeitung mit dem 35-Jährigen.

Wie schnell geht eigentlich so ein Jahr rum?

André Dahlhaus: Sehr schnell. Besonders wenn man überlegt, was in dieser Zeit alles passiert ist.

Stressig, anstrengend oder schön – wie war dieses Jahr für Sie?

Von allem etwas. Aber vor allem war es ein schönes Jahr. Die Arbeit macht Spaß. Ich habe es nicht bereut, vor einem Jahr angetreten zu sein. Als Bürgermeister muss man allerdings noch mal eine Schüppe drauf legen. Besonders mit den repräsentativen Aufgaben hatte ich in meiner Zeit als Kämmerer nicht so viel zu tun.

Welche Projekte haben Sie in dieser Zeit besonders beschäftigt?

Das Thema Zuwanderung war mit Sicherheit ein wichtiges. Als Anfang des Jahres die Flüchtlingszahlen nicht gesunken sind, war klar, dass wir handeln müssen. Im März hat die Politik dann einstimmig ein Konzept auf den Weg gebracht. Gerade in dieser Frage bin ich froh, dass es uns gelungen ist, es mit den Stimmen aller Fraktionen zu beschließen. Darüber hinaus bin ich ebenso glücklich, dass wir viele Ehrenamtliche haben, die uns vorzüglich unterstützen.

Was ist noch wichtig für die Entwicklung der Stadt?

Im September haben wir einen Anbau an den evangelischen Kindergarten verabschiedet. Dadurch schaffen wir 20 zusätzliche Betreuungsplätze zum Kindergartenjahr 2017/2018. Auch die Steuererhöhungen haben wir mit Mehrheit beschlossen. Die Mehraufwendungen im Bereich der Empfänger von Sozialleistungen, die gestiegenen Kosten bei der Jugendhilfe sowie die höhere Kreisumlage haben diesen Schritt aus meiner Sicht erforderlich gemacht.

Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Entwicklung in Breckerfeld ein?

Wir werden gegenüber dem Regionalverband Ruhr erklären, dass der Bereich südlich Königsheide als Gewerbefläche im Regionalplan verankert wird. Dieser Schritt eröffnet uns neue Perspektiven. Das bedeutet nicht, dass schon morgen die Bagger rollen. Aber wir haben – basierend auf einem Gutachten – eine Antwort auf die Frage gefunden, wo wir künftig wirtschaftliche Entwicklung ermöglichen wollen. Fakt ist, dass wir zuletzt keine Flächen mehr hatten. Wie und wann sich konkret etwas entwickelt, hängt jetzt von den weiteren politischen Beratungen ab.

Welche Möglichkeiten hält sich die Stadt denn in Bezug auf neue Wohngebiete offen?

Wir befinden uns da gerade in enger Abstimmung mit dem Regionalverband Ruhr. Ich hoffe auf eine kurzfristige Lösung. Wir wollen auch weiterhin Wohngebiete ausweisen und wollen nicht darauf warten, bis der RVR seinen Regionalplan verabschiedet hat. Allerdings reden wir dabei nicht über Dimensionen wie zuletzt am Heider Kopf. Generell gibt es eine Tendenz, dass in kleineren Städten Baugebiete solchen Ausmaßes nicht mehr möglich sind.

Welche Investitionen stehen für die Stadt in naher Zukunft an?

Wir müssen auch weiter in unsere eigenen Immobilien investieren, damit Kinder gut unterrichtet werden können und Sportler gute Bedingungen vorfinden. Das gilt auch unter Berücksichtigung der Anforderungen, die der Brandschutz an Gebäude stellt. Wir werden uns das Rathaus bzw. auch den restlichen Teil der Schule anschauen und müssen hierfür Mittel für Maßnahmen vorsehen. Ein weiterer Schwerpunkt werden energetische Sanierungen sein. Dafür können wir Fördermittel erhalten und laufende Kosten senken. Solche Ausgaben machen ebenso Sinn wie die Investitionen in die öffentliche Beleuchtung. Im Vergleich zu 2010 haben wir den Stromverbrauch nahezu halbiert.

Auch die Spiel- und Sportanlage soll entwickelt werden...

Dabei geht es um eine kleine Tribüne und eine Neuversiegelung der Tartanbahn. Die GmbH, die die Anlage ja betreibt, ist gerade dabei, in Verbindung mit dem Förderverein Spendengelder zu akquirieren. Eine Kostenschätzung liegt vor, jetzt geht es zunächst darum, die Mittel zusammenzukriegen.