Altenhagen. . Oberbürgermeister Erik O. Schulz hat angekündigt, illegale Müllentsorgung künftig stärker zu verfolgen. Zudem zog er Bilanz der Reinigungsaktion.
- Oberbürgermeister Schulz will illegale Müllentsorung stärker verfolgen lassen
- Stadtoberhaupt zieht Bilanz der Reinigungsaktion in Altenhagen
- Keine Videokameras an neuralgischen Plätzen
Oberbürgermeister Erik O. Schulz hat angekündigt, illegale Müllentsorgung in Hagen künftig stärker zu verfolgen und die Delinquenten zur Kasse zu bitten. Auf der Bilanzpressekonferenz, auf der er die einwöchige Reinigungsaktion in Altenhagen („Ja, sauber! Altenhagen“) abschließend bewertete, sagte der Verwaltungschef, Müllferkeln gegenüber werde die Stadt ab sofort ordnungsbehördlich „klare Kante“ zeigen: „Ich bin nicht länger bereit, das achtlose Wegwerfen von Abfall noch länger als Bagatelle zu betrachten.“
Deshalb würden die Verwaltung und die von der Stadt kontrollierten Unternehmen wie der Entsorgungsbetrieb HEB alles Machbare tun, um dieser Unsitte Einhalt zu gebieten. Zudem gab Schulz seiner Genugtuung Ausdruck, dass bereits acht Missetäter, die den Friedensplatz kurz nach Abschluss der Reinigungsaktion mit einem Berg von Unrat zugemüllt hatten, ermittelt werden konnten. Ihnen soll in Kürze ein Bußgeldbescheid über mindestens 55 Euro ins Haus flattern.
Insgesamt hatten HEB, Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH), Gebäudewirtschaft (GWH), Deutsche Bahn und Laurentius-Werkstatt in der letzten Septemberwoche in Altenhagen elf Tonnen Müll gesammelt. Wie bei der gleichen Kampagne im Juni in Wehringhausen war sich Schulz auch diesmal nicht sicher, ob er die Aktion als Erfolg bezeichnen sollte: „Mir wären nur 150 Kilo natürlich lieber gewesen. Aber dann hätten wir diese Sache ja nicht durchführen müssen.“ Der Oberbürgermeister betonte, dass es sich um eine punktuelle, konzertierte Aktion gehandelt habe, die Altenhagen nun nicht auf Jahre hin zur müllfreien Zone werden lasse: „Aber wir haben gezeigt, wie dieser Stadtteil aussehen kann, wenn alle an einem Strang ziehen würden.“
Sinneswandel notwendig
Um die Situation langfristig zum Besseren zu wenden, müsste ein Sinneswandel bei Bewohnern und Hausbesitzern stattfinden. Die wilde Müllentsorgung habe denn auch in sozialen Gemengelagen ihre Ursache, weniger in Migration, so Schulz. Seine Büromitarbeiterin Elke Kramer, die die Reinigungsaktion koordiniert hatte, schloss aus, dass der Friedensplatz und andere neuralgische Orte demnächst mit Videokameras überwacht würden, wie es Teile der Hagener Politik vehement fordern: „Das ist rechtlich nicht haltbar.“ Zudem seien unbekannte Müllsünder, selbst wenn sie gefilmt würden, selbst mit Hilfe von Videomaterial kaum ausfindig zu machen.
Auch Deutsche Bahn beteiligt
An der Reinigungsaktion war auch die Deutsche Bahn mit 16 Mitarbeitern beteiligt. Sie säuberten die Fehrbelliner, Brink- und Wehrstraße und entsorgten 2000 Liter Müll.
Die Reinigung von Grünflächen übernahm die Werkstatt für behinderte Menschen St. Laurentius. Bis zu zehn Werkstattangehörige (Menschen mit und ohne Behinderung) waren täglich im Einsatz.
Schüler der Realschule Altenhagen präsentierten Bilder zum Thema „Wohin gehört der Müll?“ im Stadtteil. Und schließlich sammelten auch die Kinder der Altenhagener Tagesstätte Flohzirkus Abfall ein.
Ein großes Problem in Altenhagen seien auch jene „Mülltouristen“, die den Friedensplatz und andere Bereiche mit dem Auto anfahren und ihren Abfall ausladen.
Erfolge sind wohl nur Schritt für Schritt zu erzielen, verdeutlichte Sozialarbeiterin Angela Brettschneider von der Beratungsstelle Fokus in der Friedensstraße: „Die Aktion war ein erstes Zeichen, jetzt fängt die eigentlich Arbeit an. Vieles gelingt nur über persönliche Ansprache.“
Es bleibt noch viel zu tun in Altenhagen.