Hagen.. Das illegale Rennen auf der Feithstraße in Hagen wird mit halbem Tempo nachgestellt. 100 km/h, so die Richter, ist für die Testfahrer zu gefährlich.

Diesen Termin hatten sich bereits TV-Teams aus ganz Deutschland vorgemerkt: Das illegale Autorennen auf der Feithstraße sollte nachgestellt werden und zwei Autos mit 100 Stundenkilometern nebeneinander rasen. Doch zu spektakulären Action-Szenen wie bei „Alarm für Cobra 11“ wird es in Hagen nun doch nicht kommen. Der ursprüngliche Gerichtsbeschluss kann nicht ausgeführt werden – das sei zu gefährlich, befanden zwei Gutachter.

Zur Erinnerung: Am Abend des 19. Mai war es bei einer Raserei zwischen einem Audi und einem Skoda in Höhe der Fernuni zu einem Frontalunfall mit fünf Schwerverletzten gekommen. Bei der Karambolage wurde ein Sechsjähriger besonders schwer verletzt – die Ärzte kämpften tagelang um sein Leben.

Video mit doppelter Geschwindigkeit

„Nach einer Ortsbesichtigung sind die beiden Sachverständigen zu dem Ergebnis gelangt, dass bei einem Nachstellen des Unfalls mit einer Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern nicht sicher sei, ob der Fahrer des Autos die Spur halten könne, ohne aus der Kurve getragen zu werden“, erläutert Gerichtssprecher Jens Berndt auf WP-Anfrage. „Hierdurch hätten für den Fahrer nicht abschätzbare Gefahren entstehen können.“

Dieses Risiko wollten die Richter natürlich nicht eingehen. Sie stimmten deshalb einem Alternativ-Vorschlag des verkehrsanalytischen Sachverständigen zu. Gerichtssprecher Berndt: „Die Wegstrecke soll nun lediglich mit 50 Stundenkilometern auf jeder Spur befahren werden. Das dabei aufgezeichnete Videomaterial wird dann später mit doppelter Laufgeschwindigkeit abgespielt, um feststellen zu können, was die Angeschuldigten an welcher Stelle ihrer Fahrt jeweils sehen konnten.“

Die Kammer hat ihren Beschluss inzwischen dahingehend verändert.

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