Hohenlimburg. Wie ist es um die Zukunft der Berlet GmbH bestellt? Aktuell laufen Gespräche mit der Euronics über eine Zusammenarbeit. Wie diese aussieht, ist noch unklar.

Wie ist es um die Zukunft der Fernseh Berlet GmbH & Co. bestellt? Gibt es in einem noch nicht näher definierten Zeitraum eine engere Zusammenarbeit mit der Verbundgruppe Euronics Deutschland aus Ditzingen in Baden-Württemberg? Und wie sieht eine solche dann aus? Diese Fragen beschäftigen aktuell nicht nur die 450 Mitarbeiter an den neun Berlet-Elektrofachmarktstandorten.

„Es gibt laufende Gespräche zwischen unserem Unternehmen und der Euronics Beteiligungs mbH. Beide Seiten haben dazu eine Verschwiegenheitserklärung abgegeben. Deshalb können wir aktuell nicht offen mit dem Thema umgehen. Aus diesem Grund ist es unglücklich, dass durch eine Indiskretion die laufenden Verhandlung gestört werden.“ Dass sagte gestern Mittag auf Anfrage Elke Kampschulte, die seit dem Jahr 1989 in der Geschäftsführung der heimischen Elektrofachmarktkette mit Filialen in Hohenlimburg, Neheim, Lüdenscheid, Soest, Herne, Bergkamen, Hamm, Dortmund und Ennepetal sitzt. Zunächst eineinhalb Jahrzehnte mit ihrem Bruder Peter Berlet und Vater Erich Berlet. Im Jahr 2005 zog sich der damalige Seniorchef Erich Berlet aus dem operativen Fachmarkt-Geschäft zurück, um sich der Immobilienverwaltung zu widmen. Der versicherte gestern auf Anfrage: „Diese Gespräche haben keine Auswirkungen auf den geplanten Neubau in Neheim. Alles bleibt, wie es bleibt.“
Aktuell wird in einigen Medienberichten von einer Anfang August beim Bundeskartellamt angemeldeten Übernahme geschrieben. Dazu sagte gestern ein Mitarbeiter des Kartellamtes, dass es eine Anfrage auf Mehrheitsbeteiligung gegeben habe.

Das dementierte die Berlet-Geschäftsführung gestern nicht. „Diese Anfrage sei notwendig gewesen, um in die Gespräche einsteigen zu können“, so Elke Kampschulte. Verhandlungsstand sei jetzt, wie gestern in einer gemeinsam mit der Euronics Deutschland eG herausgegebenen Presseerklärung dargestellt, dass es Gespräche über eine Intensivierung der Zusammenarbeit gebe. „Dazu gehört auch die Überlegung, dass sich die Euronics an Fernseh Berlet beteiligt.“

Noch sei darüber aber keine Entscheidung gefallen. Elke Kampschulte: „Alles ist noch möglich.“

Mitarbeiter in Vorwoche informiert

Diese Informationen, so die Geschäftsführerin, habe man in der vergangenen Woche in einer Telefonkonferenz allen Marktleitern und Führungskräften mitgeteilt, die wiederum die insgesamt 450 Mitarbeiter informiert hätten.

Die Darstellung einer wirtschaftlichen Schieflage der Berlet GmbH & Co seien falsch. „Jede Rechnung wird pünktlich bezahlt.“

Die im Januar erfolgte Schließung der Filiale in Herne habe mit den aktuellen Gesprächen auch nichts zu tun. „Wir haben erkannt, dass Herne nicht zu unserem Kerngebiet gehört und mussten deshalb aus unternehmerischer Sicht handeln. Kein anderer Standort steht zur Diskussion“, so Kampschulte.

Neue Kooperation für Küchen

Richtig sei, dass sich ihr Unternehmen zu Beginn des Jahres nach einer anderen Küchen-Einkaufskooperation umgeschaut habe. „Wir haben uns auf dem Markt umgesehen und anschließend für einen anderen Partner entschieden. Das hat dann zu Spekulationen geführt.“