Es ist wie bei dem Müllproblem. Natürlich könnte man Argumenten der Stadt folgen: Es gibt nicht genug Ordnungsamts-Personal, um mehr zu kontrollieren. Außerdem sei der soziale Druck der Bevölkerung viel entscheidender, um Müll-Sünder umzuerziehen. Natürlich könnte man auch sagen, dass es nun mal nicht genug Personal in den Meldeämtern gibt, um bei den Anmeldungen kritischer zu prüfen.

Aber in beiden Fällen greifen die Argumente zu kurz. Wenn die Bürger etwas vom Staat erwarten dürfen, dann ist es, für Ordnung zu sorgen. Dazu gehört, dass die Stadt wissen muss, wer genau bei uns wie wohnt. Dazu gehört, dass auf die Einhaltung von Regeln geachtet wird und Verstöße geahndet werden (insofern ist der Einsatz der rumänischen Polizisten vorbildlich).

Das mag alles spießig klingen. Aber bis ins linksliberale Bürgertum hinein wächst die Erkenntnis, dass hier mehr Ordnungskraft des Staates nötig ist. Hier muss ein Schwerpunkt der Rathaus-Politik liegen und im Zweifel auf anderes verzichtet werden. Gerade weil in den betroffenen Stadtteilen oft schwache Menschen wohnen.

Für uns Bürger bleibt: Bei der Stadt alle Regelverstöße melden, Hinweise geben, Druck hochhalten. Das hat nichts mit Denunziantentum zu tun. Sondern damit, dass uns das Gemeinwohl nicht egal ist.