Die von der Stadt initiierte Aufräumaktion „Ja, sauber! Wehringhausen“ ist seit Freitag offiziell zu Ende – doch es gibt viele Bürger, die möchten, dass es weitergeht. Auf Initiative einer protestantischen Gemeinde aus Wehringhausen und organisiert mit Hilfe von Mitarbeitern der Diakonie Mark-Ruhr und Caritas aus dem Projekt „NRW hält zusammen“ und dem Stadtteilladen Wehringhausen trafen sich vor wenigen Tagen rund 20 Personen, um den Spielplatz auf dem Wilhelmsplatz erneut zu fegen sowie von Müll und Unrat zu befreien. Spontan schlossen sich weitere 20 Jugendliche, Kinder und junge Männer an, die – zur Freude von Sozialarbeitern und Anwohnern – ebenfalls auf dem Wilhelmsplatz zum Besen griffen.
„Wir leben gerne hier und wir ärgern uns auch über den Dreck, den einzelne Personen hinterlassen“, erklärt Pfarrer Johann Lacatus, warum er und seine Gemeinde es nicht bei der einmaligen Aktion belassen wollen. Ab dem 14. Juli wollen sie sich mindestens einmal wöchentlich treffen, sauber machen und vor allem auch ihre Nachbarn und Landsleute zum Mitmachen bewegen. Gleichzeitig nutzten die Fachleute aus dem Stadtteilladen die Gelegenheit, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. „Wenn man weiß, dass nur etwa ein Prozent der hier lebenden EU-Ausländer Probleme machen, bedeutet das umgekehrt, dass 99 Prozent sich an die Regeln halten“, betont Diakonie-Mitarbeiter Gürkan Callar.
Die zunehmende Verallgemeinerung und Hetze gegen einzelne Nationalitäten beobachten er und seine Kollegen mit Sorge.