Hagen. . Fünf Schwerverletzte, darunter zwei Kinder: Mit mehr als 100 Stundenkilometern waren zwei Autos durch Hagen gerast und gerieten in den Gegenverkehr.

Autoteile überall, das laute Rotieren der Blätter mehrerer Rettungshubschrauber durchschneidet die Luft des lauen, frühlingshaften Donnerstagabend. Um kurz nach 21 Uhr rasen zwei Autos die Feithstraße herunter. Ein Skoda Fabia und ein verschwundener Audi mit vermutlich mehr als 100 Stundenkilometern. Als beide in einem Höllentempo nach einer leichten Rechtskurve vor dem Haus Tomas vermutlich dem Smart einer 76-Jährigen ausweichen müssen, der vom Parkstreifen anfährt, geraten beide Raser in den Gegenverkehr und prallen mit einem Renault Megane und einem Ford Focus zusammen, in dem eine Mutter mit ihren beiden Kindern sitzt. Es geschieht dabei einer der schlimmsten Unfälle, die im Hagener Stadtgebiet in jüngerer Vergangenheit passiert sind.

Beim Anblick des Ford Focus und des Skoda Fabia wird sofort klar, mit welcher Wucht die Fahrzeuge aufeinander stießen.
Beim Anblick des Ford Focus und des Skoda Fabia wird sofort klar, mit welcher Wucht die Fahrzeuge aufeinander stießen. © WP

Sechsjähriger mit Polytrauma

Niemand spricht es an der Unfallstelle zunächst offen aus. Aber je mehr Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte noch in der Nacht den Unfallhergang rekonstruieren und Zeugen gehört werden, desto mehr erhärtet sich der Verdacht, dass der Skoda und der Audi, der nach dem Zusammenprall spurlos verschwunden ist und nach dem die Polizei noch fahndet, sich ein Straßenrennen geliefert haben. Eines, das für die Mutter (37), die mit ihrem Sohn (6) und ihrer kleinen Tochter (11) in ihrem Ford Focus mit dem Skoda Fabia kollidierte, grauenvoll endete. Der sechsjährige Junge erlitt ein Polytrauma und wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach Langendreer geflogen.

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    Bei einem Polytrauma sind mehrere Körperregionen schwer verletzt, wobei eine Verletzung das Leben bedroht. Mutter und Tochter kamen ebenfalls schwer verletzt in umliegende Krankenhäuser. Auch der Skoda-Fahrer (46) und der Fahrer des Renault Megane (30) wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

    Flüchtiger Audi-Fahrer stellte sich am Morgen der Polizei

    Während der unfallverursachende Skoda Fabia und der Focus der Mutter mit ihren Kinder nahezu zerstört an der Fußgängerampel an der Universitätsstraße zum Stehen kamen, lag der Renault Megane mitten auf der Feithstraße auf der Fahrzeugseite. Rettern, Polizei und Zeugen bot sich ein Trümmerfeld, aus dem Notärzte versuchen mussten, Verletzte zu bergen und Leben zu retten.

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    Währenddessen begann die Fahndung nach dem verschwundenen Audi. Auch wenn Zeugen es nicht exakt bestätigen konnten, aber der Audi muss deutlich sichtbare Unfallspuren davon getragen haben.

    Am Freitagmorgen wurde dann bekannt: Der flüchtige Audi-Fahrer hat sich in der Nacht über seinen Anwalt bei der Polizei gemeldet. Es handelt sich um einen 33-jährigen Mann aus Hagen.

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