Hagen.. Immer mehr Kinder aus Zuwanderer-Familien werden an Schulen in Hagen unterrichtet. Zwei Standorte, die eigentlich geschlossen werden sollten, werden weiter benötigt.

Mit einem neuen Schulentwicklungskonzept für die Jahre 2016 bis 2019 will die Stadt auf steigende Schülerzahlen reagieren. Die Zahlen, auf denen die bisherigen Planungen beruhen, stammen aus dem Jahr 2011. Die steigende Anzahl von Flüchtlingen sowie die Zuwanderung aus Südosteuropa haben die damaligen Prognosen allerdings längst überholt.

Die gute Nachricht aus dem Fachbereich Bildung lautet: Die Experten um Fachbereichsleiter Jochen Becker und Dezernentin Margarita Kaufmann glauben, dass die Stadt bei nur geringen Mehrkosten die steigenden Zahlen in den Griff bekommen kann. „Der Nachteil, dass die Bevölkerung in den letzten Jahren geschrumpft ist und die Schülerzahlen abgenommen haben, führt jetzt dazu, dass wir nicht sofort an unsere Kapazitätsgrenzen geraten“, sagt Margarita Kaufmann.

Unsicherheit bleibt

Gleichwohl wohnt auch den aktuellen Berechnungen eine gewisse Unsicherheit inne. Das liegt zum einen daran, dass nicht klar ist, wie viele Zuwanderer künftig nach Hagen kommen (seit Beginn dieses Jahres waren es nur noch etwas mehr als 300), zum anderen lässt sich auch die Freizügigkeit innerhalb der Europäischen Gemeinschaft (vorzugsweise aus Rumänien und Bulgarien) kaum sicher prognostizieren.

Weitere Bustransfers geplant

Das Problem: Die Neubürger siedeln sich nicht da an, wo die Grundschulen noch freie Plätze haben, sondern bevorzugen Quartiere, in denen Wohnraum günstig angeboten wird. Beispiel Wehringhausen: Weil die Grundschulen im Stadtteil schon jetzt aus allen Nähten platzen, werden rund 30 Grundschulkinder täglich mit dem Bus zum Unterricht nach Berchum gefahren. An ähnlichen Lösungen wird in Eilpe (Unterricht an der Grundschule Volmetal in Dahl) und Haspe (Unterricht in Vorhalle) gearbeitet.

Komplizierter stellt sich künftig die Lage im Bereich der Sekundarstufe I dar. „Die Hauptschule Hohenlimburg und die Hauptschule in Vorhalle, die offizielle als Hauptschule Altenhagen läuft, werden gerade auslaufend geschlossen“, so Jochen Becker, „auf die Systeme können wir an dieser Stelle verzichten. Auf die Räume jedoch nicht.“ Darüber hinaus empfiehlt die Verwaltung, auch das Schulgebäude an der Selbecker Straße, in der sich noch die August-Herrmann-Franke-Förderschule befindet, in die Überlegungen mit einzubeziehen.

In einem ersten Schritt will der Fachbereich Bildung die Politik dafür gewinnen, den notwendigen Raumkapazitäten zuzustimmen. Der Schulausschuss tagt am 10. Mai, der Rat entscheidet zwei Tage später. Danach geht es darum, an welche bestehenden Schulen die Teilstandorte Vorhalle und Hohenlimburg angedockt werden.