Ich bin ganz ehrlich. Windkraft? Ja. Aber nicht vor meiner Haustür. Wenn ein Windrad 500, 600 Meter von meinem Wohnhaus entfernt aufgestellt werden soll, würde ich alle Möglichkeiten ausschöpfen, das zu verhindern.


Dass ich diese Möglichkeiten hätte und Bürger vielerorts Gebrauch davon machen, dafür ist der Gesetzgeber verantwortlich, der absolut richtigerweise vorgegeben hat, dass die Windenergie-Quote in Deutschland steigen muss, der die Umsetzung aber nicht konkret genug delegiert hat.


Im Saarland wird Einzelfall für Einzelfall überprüft. In Bayern gilt die 10H-Regelung. Der Abstand zur Wohnbebauung muss mindestens die zehnfache Höhe einer Windradanlage haben. In Hamburg 500 Meter, in Rheinland-Pfalz 1000 Meter. In NRW sollen die Kommunen Konzentrationszonen ausweisen, was für einen Windkrieg zwischen Anwohnern und den jeweiligen Verwaltungen sorgt. Es braucht entweder einheitliche Festlegungen auf Landesebene oder Einzelfallprüfungen in allen Kommunen. So aber zerreiben sich Bürger und Verwaltungen unnötig aneinander.


Ich verlange nicht, dass der Staat mich zwingt, Mindestabstände und das nächste Windrad vor meiner Haustür einfach so hinzunehmen. Aber wenn ich weiß, dass es einheitliche Regelungen gibt, schafft das am Ende auch bei mir mehr Akzeptanz.
Mike Fiebig