Man mag es gut finden oder nicht: Dieses Land, in dem wir alle leben, hat sich dazu entschieden, auf regenerative Energien zu setzen. Windkraftanlagen nach dem St.-Florians-Prinzip vor Ort mit aller Macht verhindern zu wollen, ist absurd. Erst recht, weil dann Einzelanlagen drohen und die Stadt jeglichen Einfluss verliert.
Das kann auch in Hohenlimburg niemand wollen. Denn es muss keiner glauben, dass plötzlich jemand auf die Idee kommt, ein einzelnes Windrad in Boele oder Haspe zu beantragen. Die ertragreichsten Standorte haben die Investoren längst gefunden. Und die liegen nun mal auf dem Höhenzug zwischen Hohenlimburg und Rummenohl. Also – und das stellt niemand in Abrede – werden die Menschen, die dort leben, mit dem Thema Windkraft ganz unmittelbar konfrontiert.
Beeinträchtigt wird die Lebensqualität von Menschen aber auch in anderen Stadtteilen. Was ist mit jenen, die in unmittelbarer Nachbarschaft einer Hauptverkehrsstraße wohnen? Oder mit den Hagenern, die an einer Bahntrasse leben? Oder mit denen, die zum Ischeland gezogen sind, also in ein Wohngebiet, durch das sich bei Phoenix-Heimspielen Blechlawinen quälen?
Eine Großstadt ist kein Wolkenkuckucksheim. Wer hier wohnt, ist äußeren Einflüssen ausgesetzt. Auch denen, die ein Windrad mit sich bringen kann. Jens Stubbe