Sport und Kultur sollen in Hagen nicht verglichen werden, wenn es um Kosten und Kürzungen geht. Und doch gibt es so viele Parallelen zwischen zwei Aushänge-Schildern unserer Stadt: dem Basketball-Club Phoenix Hagen und dem Stadttheater.
Beide haben große Strahlkraft und beide hantieren mit einer Menge Geld – auch wenn die Summen nicht miteinander vergleichbar sind und der Basketball nicht städtisch bezuschusst ist. Beide liefern ein Produkt ab, mit dem sich Tausende gerne identifizieren.
Aber beide müssen zuletzt auch erkennen, dass sie mehr sind als Körbe-Werfer und Ballett-Tänzer. Sie sind Wirtschaftsbetriebe. Phoenix hat richtigerweise entschieden, seine wirtschaftlichen Geschicke in die Hände von Personen zu legen, die Management können und das Sport-Event Phoenix durch die wirtschaftliche Brille steuern. Auch das Theater muss diesen Weg gehen. Ohne sein hohes künstlerisches Niveau zu verlieren. Wer aber 1,5 Millionen Euro einsparen muss, braucht jemanden an entscheidender Stelle, der im Zweifel mehr wie ein Manager denkt – nicht wie ein Künstler. Oder der die Brücke erdenken kann, wie Anspruch und Wirtschaftlichkeit vereinbar sind.
Dem eher unbekannten Jürgen Pottebaum ist das zuzutrauen. Ein Mann, der das Haus kennt, von der Belegschaft akzeptiert wird und den man von der Richtigkeit des Sparziels nicht überzeugen muss. Ohne die Gegenkandidatin herabstufen zu wollen: Aber die „Hagener Lösung“ könnte eine gute sein. Mike Fiebig