Hagen. . Hagen profitiert mit mehr als 5 Millionen Euro so stark wie keine andere Kommune in Nordrhein-Westfalen von dem Programm „Hilfen im Städtebau zur Integration von Flüchtlingen“.
Ein erheblicher Geldsegen für Hagen aus Düsseldorf: Die Stadt profitiert mit mehr als 5 Millionen Euro so stark wie keine andere Kommune in Nordrhein-Westfalen von dem Programm „Hilfen im Städtebau zur Integration von Flüchtlingen“. Das hat gestern die Landesregierung bekannt gegeben. Zur Einordnung: Im Fördertopf waren insgesamt 72 Millionen Euro für 147 Projekte aus 100 Städten.
Der größte Batzen dabei betrifft den Umbau der Lutherkirche im Bahnhofsviertel zu einem Kindergarten. Allein hierfür fließen Landeszuschüsse von fast 3,6 Millionen Euro. Die Summe beinhaltet aber auch den Aufbau eines Quartiersmanagements für den Bereich. Sprich: Unter anderem werden dort Sozialarbeiter auf den Straßen unterwegs sein.
Auch Haspe profitiert
Ähnliches gilt für ein weiteres Projekt, das Hagen noch einmal knapp 1,5 Millionen Euro aus dem Fördertopf bringen wird: Die Erweiterung des Kinder- und Jugendparks Haspe. Auch hier fließt das Geld nicht nur in Steine, sondern ebenfalls in ein Quartiersmanagement mit Sozialarbeitern, die sich um die besonders durch Zuwanderung betroffenen Stadtteile kümmern sollen. Der bestehende Jugendtreff wird aber auch saniert und bekommt einen Anbau, der dann Standort des Quartiersmanagements wird.
Sozialdezernentin Margarita Kaufmann zeigte sich gestern hoch erfreut, dass Hagen so großzügig bedacht wird. Und sie lobte ihre Mitarbeiter: „Wir haben eine wirklich gute Bewerbung um die Fördermittel abgeliefert.“
Ebenso erfreut ist der für Soziales zuständige Fachbereichsleiter Reinhard Goldbach. Gerade mit dem neuen Kindergarten in der Lutherkirche erhalte man ein bekanntes Baudenkmal in Hagen. Eines, das in den vergangenen Jahren für Negativ-Schlagzeilen gesorgt hatte: Das Innere ist mit Schimmelsporen kontaminiert und muss von Grund auf saniert werden. Das wollte eigentliche der Hagener Architekt Tobias Wabbel in die Hand nehmen. Er wollte die Kirche für einen symbolischen Euro von der Evangelischen Kirchengemeinde kaufen, dort nach der Sanierung einen Kindergarten einrichten und ihn an einen Betreiber vermieten (unserer Zeitung berichtete).
Kita mit sechs Gruppen
Jetzt wird das die Stadt wohl selbst tun, wie Reinhard Goldbach bestätigt: „Wir sind aber mit Herrn Wabbel weiter im besten Einvernehmen. Wir haben ja auch seine Pläne eingereicht. Er wird jetzt nicht mehr Investor sein, aber weiter Architekt.“
Ein sechsgruppiger Kindergarten soll hier in der Innenstadt, wo es viele Zuwanderer gibt, entstehen. Und zu dem Quartiersmanagement, das in der Lutherkirche einziehen wird, sollen auch eine Bücherei und ein Begegnungszentrum gehören. 90 Prozent der Investitionssumme wird über die Fördergelder gedeckt, den Rest muss die Stadt aufbringen. „Wir haben ein sportliches Ziel: Zum 1.August 2017 soll die Kita eröffnet werden“, so Reinhard Goldbach.