Hagen. Für Dominik Hahn ist der Gang durch den Bühnenraum im Jugendzentrum eine Reise in die Vergangenheit – denn an diesem Ort wurde das „Lutz“ aus der Taufe gehoben.

  • Dominik Hahn blickt auf Lutz-Gründung zurück
  • Im Globe begann seine Bühnen-Karriere
  • Intensives Hobby neben dem Schulalltag

Viel hat sich verändert. Dominik Hahn schaut durch den großen Konzertraum im Kultopia. Seine Augen wandern zur Bühne. „Da kommen Erinnerungen hoch“, sagt der 30-Jährige und seufzt. Dominik gehört zu den Gründungsmitgliedern des Lutz-Jugendtheaters. Für ihn ist der Gang durch den Bühnenraum im Jugendzentrum eine Reise in die Vergangenheit – denn an diesem Ort wurde das „Lutz“ aus der Taufe gehoben. Im Gespräch mit unserer Zeitung blickt er zurück.

Erstes Ensemble des Lutz

Im März des Jahres 2001 eröffnete im Globe – wie das Kultopia früher hieß – das Jugendtheater „Lutz“. Der damals 15-jährige Dominik Hahn gehörte gemeinsam mit weiteren Nachwuchstalenten wie Sabin Tambrea zum ersten Ensemble. „Wir haben ,Rotkäppchen’ gespielt – ein Stück für die ganz Kleinen. Es war schön zu sehen, wie die Kinder direkt auf Figuren wie den Bösen Wolf reagierten“, erzählt Hahn und lacht: „Der Theaterzauber hat mich sofort begeistert.“

Auf der kleinen Bühne im Globe begann für Dominik Hahn eine Bühnen-Karriere, die ihn 14 Jahre später zum bekannten Jazz-Schlagzeuger geführt hat. So begleitete er letztes Jahr die Tournee von Sänger und Moderator Götz Alsmann. Beachtenswerte Erfolge für den jungen Musiker, die rückblickend nicht vom Himmel gefallen sind. „Das Lutz hatte einen hohen Anspruch, dem wir gerecht werden wollten. Klares Ziel war immer die nächste Aufführung“, erinnert sich Hahn.

Das intensive Hobby mussten die Jung-Schauspieler neben dem Schul-Alltag bewältigen. „Am Tag der Abi-Klausuren stand zum Beispiel die Generalprobe von ‚Anatevka’ auf dem Programm. Auch die Ferien waren immer Haupt-Probezeit“, erläutert der 30-Jährige. Im Rückblick vielleicht ein zu hoher Aufwand für Jugendliche? „Uns war klar, wir mussten konzentriert arbeiten. Das war ein totaler Ansporn und keine Belastung“, verneint er. Dennoch begegnete auch Dominik bald den Fragen, die sich jeder junge Mensch stellt. „Wir waren 17 oder 18. Da fragt man sich natürlich: Was will ich im Leben?“

Keine Sonderbehandlung

Als Sohn von Schauspieler und Lutz-Mitbegründer Werner Hahn schien der Weg klar. „Meinen Vater auf der Bühne zu sehen hat die Begeisterung für das Theater natürlich wachsen lassen“, bekennt Hahn. Im Jugendtheater, das sein Vater maßgeblich mitgeprägt hat, erwartete den Sohn jedoch keine Sonderbehandlung. „Wir haben immer nach den Proben zu Hause noch mal über einzelne Punkte meines Schauspiels gesprochen. Ich sollte mich eben nicht in der Rolle als Sohn des Regisseurs ausruhen“, erzählt Hahn. „Das hat eine enge Verbundenheit hervorgerufen. Heute verstehen wir uns wirklich blind“, fügt er hinzu.

Am Ende des Gespräches geht Dominik langsamen Schrittes Richtung Ausgang. Das Theaterspiel wird sein Leben weiterhin begleiten, wenn auch in anderer Form als früher. Aktuell steht er für das Stück „Othello“ mit seinem Schlagzeug auf der Bühne in Münster.