Hagen. . Das Angebot, zum neuen Standort der Firma Douglas nach Düsseldorf zu wechseln, haben 90 Prozent der bislang in Hagen beschäftigten auch angenommen. Daneben waren Kündigungen ausgesprochen worden.

  • 180 Stellen sollen abgebaut werden.
  • Neuer Standort in der Landeshauptstadt ist noch nicht klar.
  • Kaum Auswirkungen auf die Arbeitsmarktstatistik.

Etwa 90 Prozent aller Douglas-Mitarbeiter in Hagen und Köln, die in die neue Unternehmenszentrale nach Düsseldorf wechseln können, haben dieses Angebot auch angenommen. Dies bestätigte eine Douglas-Sprecherin. In der bisherigen Zentrale in Hagen sind rund 400 Mitarbeiter betroffen (400 weitere bleiben in Bathey), in Köln sind es 200 Mitarbeiter bei der Internet-Abteilung Douglas online.

Viele nehmen "Pendel-Angebot" nach Düsseldorf an

Mit den restlichen Mitarbeitern, so heißt es in einem Mitarbeiterschreiben, das unserer Zeitung vorliegt, befinde man sich „in direkten Gesprächen“. Nach Informationen unserer Zeitung wird aber in Hagen ein gutes Dutzend Mitarbeiter statt nach Düsseldorf lieber in die Arbeitslosigkeit wechseln.

Die kommen zu den Kündigungen hinzu, die nach WP-Informationen zum großen Teil schon ausgesprochen worden sind. Douglas hatte im Zuge der Unternehmensverlagerung angekündigt, 130 Stellen abzubauen – die meisten davon sind in Hagen beheimatet.

Neben dem für Herbst angekündigten Douglas-Umzug wird Hagen dieses Jahr wohl auch der endgültige Wegzug des Handelsunternehmens Nordwest treffen. Die Arbeitsmarktstatistik wird dies aber nicht massiv belasten, so Arbeitsagentur-Chef Marcus Weichert, weil die Jobs ja an anderen Ortten erhalten blieben.

Industrie-Kern stärken

Dennoch sieht er Handlungsbedarf. So wie Düsseldorf für den Bereich Kosmetik und Mode stehe und damit Unternehmen wie Douglas anlocke, müsse Hagen Anziehungspunkte entwickeln: „80 Prozent der Kaltwalzindustrie ist in Hagen beheimatet. Hinzu kommen deren Zulieferer. Um diesen industriellen Kern kann ein Zentrum entwickelt werden, das weitere Unternehmen anzieht.“

Auch bei der Fernuni sieht er Potenzial: „Natürlich studieren dort Menschen aus ganz Deutschland, die nicht in Hagen wohnen. Aber warum bieten wir ihnen nicht an, sich hier bei uns nach dem Studium in einem Gründerzentrum selbstständig zu machen? Dort könnte ein ermäßigter Gewerbesteuersatz gelten.“