Hagen. . Durch den Umzug der Douglas-Zentrale nach Düsseldorf verliert Hagen 400 Arbeitsplätze. Die Auswirkungen für die Stadt und die Mitarbeiter im Überblick.

Es ist ein schwerer Schlag für den Wirtschaftsstandort Hagen: Mit der Verlagerung der Douglas-Zentrale nach Düsseldorf kehrt ein weiteres internationales Aushängeschild der Volmestadt den Rücken. Was bedeutet das? Ein Überblick.

1. Wie viele Arbeitsplätze sind in Hagen betroffen?

Derzeit arbeiten 800 Frauen und Männer in der Unternehmenszentrale in Bathey, die vor allem für den stationären Handel – sprich: für die Filialen – zuständig ist. In Köln gibt es die Zentrale für den Online-Handel mit 200 Mitarbeitern. Zudem gibt es vier regionale Vertriebsstellen in Hamburg, Berlin, Düsseldorf und München mit 200 Beschäftigten. Insgesamt also 1200 Mitarbeiter.

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© Grafik: Manuela Nossutta

Künftig werden in Hagen nur noch 400 Mitarbeiter tätig sein – die Belegschaft wird also halbiert. Die Bereiche EDV, Buchhaltung und Finanzen bleiben. In der neuen Unternehmenszentrale in Düsseldorf werden künftig 550 Stellen existieren, weitere 120 (-80) in den regionalen Vertriebsstellen. Unterm Strich sind es künftig also 1070 Stellen – und damit werden 130 Arbeitsplätze in Deutschland wegfallen. Wo dies genau geschehen wird, steht derzeit noch nicht fest. Darüber hinaus stehen aber auch 150 Arbeitsplätze im Ausland auf dem Prüfstand.

2. Welche konkreten Auswirkungen gibt es für die Mitarbeiter?

Mindestens 400 derzeit in Hagen arbeitende Beschäftigte sind durch Umzug oder Arbeitsplatzverluste betroffen. In einem unserer Zeitung vorliegenden Mitarbeiterschreiben kündigt die Unternehmensleitung für die vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeiter „ein individuell zugeschnittenes Abfindungsprogramm sowie auch darüber hinausgehende Unterstützung“ an . Zudem werde es für die nach Düsseldorf wechselnden Mitarbeiter „ein individuell zugeschnittenes Paket mit Überbrückungsleistungen“ geben. Gestern und auch noch heute sollen mit allen betroffenen Mitarbeitern Gespräche stattfinden. Bereits im Herbst 2016 sollen alle Maßnahmen abgeschlossen sein.

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3. Wie wird der Umzug begründet?

Doppelstrukturen zwischen Hagen, Köln und den vier regionalen Vertriebsstellen sollen abgeschafft werden. Dass Hagen bei der Zentralisierung das Nachsehen hat, liegt vor allem an dem Online-Handel, der als Zukunftssparte des Unternehmens gilt. Schon bei der Einführung des Online-Handels wurde die Zentrale von douglas.de nicht in Hagen, sondern in Köln eingerichtet. Begründung: Die notwendigen Mitarbeiter finde man eher im Umfeld der Rhein-Metropole.

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Ganz ähnlich die Argumentation auch heute: Für die für die Zukunftsfähigkeit notwendigen und auf dem Markt viel umworbenen Internet-Experten biete Hagen nicht das Umfeld. Gegen Köln als neuen Zentralen-Standort habe man sich entschieden, weil dieser für die künftig pendelnden Mitarbeiter aus Hagen zu weit entfernt sei. Daher soll es nun ein Standort im Düsseldorfer Osten werden. Ein Argument für die Landeshauptstadt sei auch, dass dort viele Lieferanten ihren Hauptsitz hätten.

4. Welche Auswirkungen haben die Entscheidungen für die Filialen und die Kunden?

Zunächst einmal keine direkten. Die Mitarbeiterinnen in den Filialen sind nicht betroffen, es geht auch nicht um einzelne Standorte der Geschäfte (in Hagen gibt es noch eine einzige Filiale in der ­Elberfelder Straße). In die Filialen soll aber massiv investiert werden, um dort das Einkaufserlebnis zu steigern.