Hagen. . Von 1905 bis 2015 gab es in Hagen insgesamt 64 Kinos. Das verrät eine Liste, die Uli Weishaupt erstellt hat. Seit Jahren beschäftigt sich der Lehrer a.D. mit Lichtspielhäusern von damals und heute. Und er hält Ausschau nach interessanten Texten sowie nach Fotos, die Hagener Kinos zeigen.

  • Von 1905 bis 2015 gab es in Hagen insgesamt 64 Kinos.
  • Doch die glanzvollen Jahre der Lichtspielhäuser sind längst vorbei.
  • Hobby-Autor Uli Weishaupt sucht Material und Anekdoten über Hagener Kinos.

Von 1905 bis 2015 – also in den vergangenen 110 Jahren - gab es in Hagen insgesamt 64 Kinos. Das verrät eine Liste, die Uli Weishaupt erstellt hat. Seit Jahren beschäftigt sich der Lehrer a.D. – Forschungsschwerpunkt Kinogeschichte – mit Lichtspielhäusern von damals und heute.

Blick auf die Glanzzeiten

Der Herdecker Hobby-Autor hat bereits etliche Texte über Kinos in Hagen und der Umgebung verfasst und veröffentlicht, doch ist noch immer umtriebig auf der Suche nach Anekdoten und Fotos rund um die zahlreichen Lichtspielhäuser in der Region. „Ich will nicht nur über den Niedergang der Kinos berichten, sondern auch über die Glanzzeiten der Lichtspielhäuser“, unterstreicht Weishaupt. Schließlich gab es 1960 in Hagen 18 Kinos mit fast 10 000 Plätzen und statistisch gesehen ging jeder Hagener Bürger 17 Mal pro Jahr ins Kino.

Ja, sein Wissen und sein Fundus über Kinos an der Volme ist riesig, das spürt der Zuhörer, der Weishaupts Geschichten lauscht, gleich. „1905 wurde das erste Kino in der Innenstadt eröffnet. Es hieß ,Welt-Panorama’ und wurde 1922 wieder geschlossen.“ Dann plaudert der Cineast über das Viktoria-Kino (Eröffnung 1911 in der Mittelstraße 26, das Gebäude wurde 2013 für den Bau der Rathaus-Galerie komplett abgerissen), über die Kammer-Lichtspiele, die 1912 in der Kölner Straße eröffnet wurden, über das Gloria-Kino in der Ebert­straße (Eröffnung 1930) und natürlich über die legendäre Lichtburg in der Moltkestraße in Wehringhausen.

Elfte Hagenbuch in Arbeit

Das Hagenbuch wird vom Hagener Heimatbund herausgegeben und von Petra Holtmann (Ardenku) verlegt. 2017 wird der elfte Band mit ca. 30 Beiträgen erscheinen.

Im Hagenbuch finden sich Impulse zur Heimat-, Stadt- und Kunstgeschichte wieder.

„Das für die damalige Zeit mit 600 Plätzen recht große Kino existierte von 1937 bis ‘83“, weiß Uli Weishaupt. Und er kennt auch die Gründe, die zur Schließung führten: Besucher suchten immer mehr die Kinos in der Innenstadt auf, und Videotheken sprossen wie Pilze aus dem Boden. Aus der Lichtburg wurde ein Supermarkt – in dem Ladenlokal befindet sich noch heute eine ­„Netto“-Filiale.

Und wie sieht die Kino-Landschaft mittlerweile aus? Keines der Lichtspielhäuser der 1950er/frühen 60er-Jahre existiert mehr.

1997 wurde der Mega-Kinokomplex „Cinestar“ mit acht Sälen und Platz für mehr als 2000 Besucher auf der Springe eröffnet. Außerdem gibt es das vor 20 Jahren eingeweihte Programmkino Babylon im Kulturzentrum Pelmke in Wehringhausen. Aber zurück zu Uli Weishaupt und seiner Recherche: Für das Hagenbuch 2017, das gerade in Arbeit ist, schreibt der Hobby-Autor einen Artikel über die glanzvollen Zeiten der Hagener Kinos. Wer entsprechendes Material (Texte, Plakate, Fotos) besitzt, möchte ­bitte Kontakt zu ihm aufnehmen. Genau wie jene, die aus dem ­Apollo, Bambi, Lux, Metropolis oder wie sie alle hießen, die Kinos früher, interessante Geschichten zu berichten haben.