Träumen ist erlaubt, ja sogar erwünscht. „Think big“ muss nach jahrzehntelangem Stillstand das Motto lauten. Denn der Erholungswert entlang der beiden Ruhrseen bewegt sich vorzugsweise entlang der Hagener Ufer auf dem traurigen Niveau der 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Höchste Zeit, diesen Freizeit-Schatz zu bergen und auf das Level des 21. Jahrhunderts zu katapultieren.

Das bedeutet, dass es mit einer neuen Sonnenplattform am Harkortsee-Yachthafen in Baukey, getrennten Fahrwegen für Radler und Skater abseits der Fußgänger- und Jogging-Pfade nach Vorbild des Kemnader Stausees oder verlängerten Öffnungszeiten für das Panorama-Café am Hengsteysee definitiv nicht getan ist. Von einem politischen Fünfklang, der Ideen aus Hagen, Herdecke und Wetter sowie Anregungen des RVR und Ruhrverbandes harmonisiert, darf der Bürger durchaus mehr erwarten.

Das setzt aber auch voraus, dass jene Generationen, die in den nächsten Jahrzehnten mit ihren Familien die künftige Angebotspalette nutzen soll, schon heute konkret mitentwickelt. Die Jugend muss mit ins Planungsboot. Mit Konzepten, die allein von ewig gestrigen Bedenkenträgern und Wir-lassen-lieber-alles-so-wie-es-schon-immer-war-Gralshütern entwickelt werden, lockt man heute niemanden mehr hinter der heimischen Spielkonsole hervor. Dass der aktuelle Investoren-Vorstoß für einen Baumwipfelpfad im Hasper Wald schon wieder ins Wanken gerät, weil neuerdings irgendein Hühnervogel rund um die Hinnenwiese stelzen soll, sei an dieser Stelle nur beispielhaft dafür genannt, wie in Hagen interessante, obendrein noch extern finanzierte Projekte immer wieder aufs Abstellgleis rangiert werden.

Es darf in dieser frühen Findungsphase zur künftigen Entwicklung rund um die beiden Ruhrseen durchaus ein bisschen fantasiert, Verrücktes erdacht und sogar dosiert herumgesponnen werden. Vielleicht entsteht daraus ja eine Freizeit-Vision, die bislang starre Grenzen des Machbaren deutlich in Richtung des tatsächlich Attraktiven verschiebt. Dem Image des Standorts Hagen würden solche Projekte verdammt gut tun.