Wehringhausen. . Für die Wehringhauser Jugend wird sich die Situation verbessern. Neue Freizeitangebote entstehen rund um die VHS. Auch das „Bohne“-Areal wird bald gestaltet.
- Für die Wehringhauser Jugend wird sich die Situation verbessern
- Neue Freizeitangebote entstehen rund um die VHS
- Auch das „Bohne“-Areal wird bald gestaltet
Menschen leben in Wehringhausen reichlich. Und der Anteil der Kinder ist im Vergleich zu zahlreichen anderen Hagener Stadtteilen verhältnismäßig hoch. Aber das Angebot an Spielflächen – vor allem für die Jüngsten – fällt dennoch ausgesprochen spärlich aus. Einen ausgewiesenen Bolzplatz, der sich ganztägig nutzen lässt, sucht man gar vergebens. Defizite, die durch eine Umgestaltung der bestehenden Parkanlage rund um die Villa Post im Winkel von Tauben-, Schwanen- und Wehringhauser Straße ausgeglichen werden sollen.
Gut 140 000 Euro werden dort ab Frühjahr 2017 investiert. Zudem wird bereits in diesem Jahr die so genannte „Bohne“ hergerichtet – so heißt aufgrund seiner Formgebung (siehe Luftaufnahme) das Gelände zwischen dem ersten Bauabschnitt der Bahnhofshinterfahrung und der Mehrfamilienhaus-Reihe entlang der Wehringhauser Straße. Auch hier wird es attraktive Angebote für Sportler, Ruhezonen und einen überdachten Szenetreff geben.
Grün-Charakter bleibt erhalten
Vorrangiges Ziel bei der Neukonzeption des Parks rund um die ehrwürdige Volkshochschul-Villa war es, ganz im Sinne der Bürger den grünen Charakter der Anlage mit stattlichem Baumbestand und großzügigen Rasenflächen zu erhalten. Daher werden der neue Bolzplatz und die Spielangebote auch in den Randbereichen des Areals angesiedelt. Dadurch wird zum einen der aus Lärmschutzgründen erforderliche Mindestabstand zur Wohnbebauung von 35 Metern eingehalten. Zum anderen kann – abgesehen von zwei vorgeschädigten Eschen und Espen – der gesamte Baumbestand erhalten bleiben.
Bürger entwickeln ihr Wohnumfeld
Die Umgestaltung der Parkanlage rund um die Villa Post (Volkshochschule) gilt als Teil des Förderprojektes Soziale Stadt Wehringhausen.
Im Rahmen der Planungsaktivitäten wurde auf Grundlage einer intensiven Bürgerbeteiligung auch ein Spiel- und Freiraumkonzept entwickelt.
Insgesamt wurden elf Streifzüge mit Kindergarten- und Schulkindern, Jugendlichen sowie Erwachsenen unternommen, aber auch verschiedene Fragebogenaktionen angeboten.
Die Gestaltung der Grünanlage „Bohne“ gehört wiederum zum ersten Bauabschnitt der Bahnhofshinterfahrung. Die Gestaltung dieser Flächen wurde aber nach dem gleichen Prinzip eng mit der Bürgerschaft abgestimmt.
Wesentliches Kriterium für die Gestaltung war auch die Schwermetallbelastung des Bodens durch potenzielle Hinterlassenschaften der Varta-Batterieproduktion. „Die Bodenbelastung wurde mit dem Ergebnis untersucht, dass die Grenzwerte für eine Nutzung als Park oder Freizeitanlage eingehalten werden, allerdings nicht die Werte für die Kinderspielflächen“, heißt es in einer Vorlage der Bauverwaltung. Daher sei es erforderlich, die vorgesehenen Spielflächen mit einer etwa 35 Zentimeter dicken Schicht aus unbedenklichem Material abzudecken. Dies soll durch wassergebundene Wegedecken sowie Kunststoff-Fallschutzflächen erreicht werden. Zudem wird der klassische Spielplatzbereich zur direkt angrenzenden Rasenfläche durch eine als Sitzgelegenheit angedachte Maueraufkantung abgegrenzt. „Die unmittelbar an den Spielbereich angrenzende Rasenfläche erhält eine Abdeckung mit unbelastetem Boden, die mit Rasen eingesät wird“, verspricht die Bauverwaltung zusätzlichen Schutz vor möglichen Schadstoffen im Untergrund.
Die eigentlichen Spielangebote, die vorzugsweise für Kinder zwischen zwei und zehn Jahren konzipiert sind, wurden gezielt nach den Maßstäben der Barrierefreiheit ausgewählt. Herzstück ist eine etwa 30 Quadratmeter große Spielkombination mit Angeboten zum Klettern, Balancieren, Rutschen sowie zur Förderung motorischer und kreativer Fähigkeiten. Hinzu kommen ein klassischer Sandkasten und ein Karussell, das auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden kann. Gleiches gilt für ein etwa sechs Meter langes Trampolin, dessen Fläche auf Bodenniveau angelegt wird.
Basketballfeld und Tischtennisplatte
Hauptattraktion des „Bohne“-Parks wird ein so genannter „Pumptrack“. Das modellierte Gelände mit Wellen, Kurven und Sprüngen fasziniert vor allem Mountainbiker, aber auch Skateboarder, Inline-Skater und Roller-Fahrer. Angrenzend soll zudem ein Basketballfeld entstehen sowie Raum für Tischtennisplatten geschaffen werden. Der übrige Bereich entlang der Wohnhäuser ist vorzugsweise für Grünflächen und Aufenthaltsbereiche reserviert, zu denen auch eine Aussichtsplattform über die Schallschutzwand der Bahnhofshinterfahrung hinweg gehört. Dieser relativ abgeschiedene Grünbereich wird künftig vom Bodelschwinghplatz aus direkt über die Straße „In der Beike“ zu erreichen sein.