Hagen. .
Als dritte Hagener Schule nach dem Christian-Rohlfs- und dem Hildegardis-Gymnasium wurde das Albrecht-Dürer-Gymnasium gestern Morgen als Fair-Trade-School ausgezeichnet. „Das Gewissen isst mit“, brachte Martin Haug, Lehrer für Erdkunde und Religion sowie Leiter des Fair-Trade-Teams, das Engagement von Schülern, Lehrern und Eltern auf den Punkt.
Seit einiger Zeit werden Produkte aus fairem Handel, die vor allem Kleinbauern in Südamerika ein menschenwürdiges Dasein ermöglichen sollen, in der Caféteria des Dürer-Gymnasiums verkauft. Zudem organisierte das Team um Martin Haug auf dem Pausenhof ein „faires“ Frühstück. Zu den fünf Kriterien, die die Schule erfüllen musste, waren die Gründung eines Fair-Trade-Schulteams, das Erstellen eines Fair-Trade-Kompasses, der Verkauf und Verzehr von fair gehandelten Produkten an der Schule, die Behandlung des fairen Handels in mindestens zwei Klassenstufen sowie mindestens eine jährliche Aktion zum Thema. „Jeder kann was tun“, sagte Romi Memis (16), Schüler am AD.
Bürgermeister Hans-Dieter Fischer gratulierte der gesamten Schule: „Fairer Handel bedeutet zu reflektieren, kritisch auf die Wirtschaft zu blicken und nicht alle Zustände zu akzeptieren.“ Mit ihrem Einsatz setzten die Schüler ein Zeichen für eine gerechtere Lebensweise und eine bessere Welt.
Regeln im Handel
Schulleiter Bernhard Scheideler schlug einen Bogen in die Nachkriegszeit, als sich freie Markt- und staatlich gelenkte Planwirtschaft in zwei Blöcken gegenüber gestanden hätten. Letztere habe sich zwar nicht bewährt, doch könne auch die Marktwirtschaft nicht alle Probleme lösen. Vor allem im internationalen Handel müsse es Regeln geben, die negative Entwicklungen verhinderten. Derzeit sei die Welt jedoch noch auf Organisationen wie Fair Trade angewiesen, die dafür sorgten, dass wirtschaftliche Macht gegenüber kleinen, ländlichen Erzeugern nicht missbraucht werde.