Hagen hat vier Flüsse, wobei der eine – die Volme – mitten durch die Innenstadt führt. Ein unschätzbarer Wert. Aber genutzt wird diese Kostbarkeit kaum.
Hagen hat vier Flüsse, wobei der eine – die Volme – mitten durch die Innenstadt führt. Ein unschätzbarer Wert. Aber genutzt wird diese Kostbarkeit kaum. Natürlich, die Volme wurde vor Jahrzehnten kanalisiert, was einen freien Zugang erschwert, doch sollte es kein Tabu sein, über ein Aufbrechen des Flussbettes nachzudenken. Mit einem für Spaziergänger offenen Ufer, an dem sich gemütliche Cafés und Restaurants ansiedeln könnten.
Und auch der Hengsteysee – im Vergleich zum geradezu steril und künstlich wirkenden Dortmunder Phoenixsee ein wahres Idyll – sollte sich für kreative Gestalter zu einem wahren Eldorado wandeln und in Sachen attraktive Stadtentwicklung und beliebtes Freizeitareal Punkte machen.
Doch darf man, wenn es um die Zukunft der Stadt geht, nicht nur eine Handvoll schöner, ansprechender Projekte ins Visier nehmen, sondern auch die Quartiere, in denen tatsächlich gelebt und gearbeitet wird. Gerade in den letzten Jahren gibt es einige Beispiele, wo Wohnen und Umfeld deutlich an Qualität gewonnen haben. An der Eugen-Richter- und der Brunnenstraße sowie am Höing haben Wohnungsgesellschaften kräftig investiert und so für wesentlich attraktivere Lebensumstände gesorgt. Problemviertel wie Altenhagen und Eckesey scheinen hingegen von den Stadtplanern häufig vergessen zu werden.
Der Knackpunkt: Wohnen muss – gerade für sozial schwach gestellte Menschen – bezahlbar bleiben, doch haben sich auch die Standards für einfaches Wohnen geändert. Die Toilette auf halber Treppe und undichte Dächer sind unzumutbar – für jedermann.