Hagen hat eine wirklich bunte Kulturlandschaft. Und mit Karl Ernst Osthaus und dem Hagener Impuls eine lange Tradition. Hagen hat aber auch schon in ganz anderen, sprich leichteren Sparten, Geschichte geschrieben. Zum Beispiel zur Zeit der Neuen Deutschen Welle mit Nena und Ideal. Oder mit Extrabreit und ihrem Slogan „Komm nach ­Hagen, werde Popstar, mach dein Glück.“ Auch das ist Kultur!

Kultur hat einen Bildungsauftrag, trägt zur gesellschaftlichen Entwicklung bei, hat integrative Wirkung. Wobei der finanzielle Aspekt dennoch nicht außen vor bleiben darf. Daher sollten die Kulturschaffenden über Kooperationen nachdenken, über Projekte, die Geld einbringen, über Aktionen, die sich tragen. Wobei nicht zu verkopft und ständig mit dem Rotstift in der Hand agiert werden darf – eine Gratwanderung.

Jeden Tag wird Kultur gelebt ohne darüber große Worte zu verlieren. In Chören, wo nicht nur gesungen wird, sondern auch das Miteinander gepflegt wird, beim Tanzen, wo der Kopf frei wird von schweren Gedanken, bei schrillen Kunstaktionen, die nicht zwingend gefallen, sondern vielmehr Neues zeigen.

Kreative Leute – ruhig auch mal ein wenig schrill – die in der Fußgängerzone Motive mit Kreide aufs Pflaster malen oder vor Geschäften Akkordeon spielen – auch das ist Kultur. Klingt rosarot, naiv und banal? Und wenn schon.

Kunst und Kultur in all ihren ­Facetten ist auch ein Standortfaktor. Ein weicher Standortfaktor, der nicht zu unterschätzen ist. Der junge Familien vielleicht davon abhält, unsere Stadt zu verlassen. Oder Auswärtige dazu bringt, hierher zu ziehen.

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