Hohenlimburg. .
Zahlreiche Flüchtlinge in der Regenbogenschule sind genervt. Sie warten bereits drei Monate und somit viele zu lange auf eine weitere Registrierung; sie beklagen eine schlechte medizinische Versorgung und mangelnde Verpflegung für Kleinstkinder und warten, nach ihrer Meinung, zu lange auf wegweisende Gespräche zu ihrer Zukunft.
Deshalb protestierten sie am Samstag ab 11.30 Uhr für rund eine Viertelstunde mit Plakaten an der Regenbogenschule und somit an und auch auf der Wilhelmstraße. Dadurch wurde der Verkehr, wie die Pressestelle der Polizei gestern auf Nachfrage bestätigte, beeinträchtigt. Sitzstreiks und eine Sperrung der Fahrbahn durch die Flüchtlinge, wie dieser Zeitung gestern mitgeteilt wurde, habe es jedoch nicht gegeben.
Die Polizisten, die zum Einsatzort fuhren, gaben den Flüchtlingen die Empfehlung, sich an den Bezirksbürgermeister zu wenden, der eventuell Hilfestellung bei der Problemlösung geben könne.
Gestern Morgen tauchte deshalb eine Abordnung aus der Regenbogenschule im Hohenlimburger Rathaus auf, um das Gespräch mit Hermann-Josef Voss zu suchen. Es handelte sich dabei um fünf Männer aus Syrien und jeweils einem Mann aus Mali und aus Nigeria.
In Lagebesprechung thematisieren
Sie schilderten in englischer Sprache ihre persönliche Situation und ihr Anliegen. Insbesondere die nach ihrer Darstellung noch nicht erfolgte abschließende Registrierung und die damit verbundene Unsicherheit behagte den Männern nicht, die ihre Familien noch in ihren Heimatländern haben und diese nach Deutschland holen wollen. „Wir wissen nicht, ob wir am Wochenende noch in Hohenlimburg sind, oder wo wir dann sein werden“, sagten sie. Bei der Vielzahl der Flüchtlinge sei es nicht auszuschließen, dass noch nicht alle Bewohner der Regenbogenschule abschließend registriert worden seien, hieß es dazu gestern Nachmittag aus dem Regierungspräsidium in Arnsberg.
In der Lagebesprechung am Nachmittag werde man noch einmal gezielt die Situation in Hohenlimburg ansprechen.
Brief an Landes- und Bundespolitik
Noch in dieser Woche sollen die Flüchtlinge dann von einem mobilen Team entweder zu einer der Registrierungsstraßen in Münster oder in Herford oder in ein Erstaufnahmelager gebracht werden. Das könne u.a. auch Dortmund sein. Dort werde dann die umfassende abschließende Registrierung erfolgen. Danach werde entschieden, ob die Männer und Frauen in Nordrhein-Westfalen verbleiben oder in ein anderes Bundesland zum weiteren Aufenthalt gefahren würden.
Bezirksbürgermeister Hermann-Josef Voss versprach den Männern, die Verantwortlichen der Stadt Hagen zu informieren, obwohl diese für diese Landeseinrichtung am Katernberg nicht zuständig seien. Er werde darüber hinaus die heimischen Landtagsabgeordneten Wolfgang Jörg (SPD) und Ulrich Alda (FDP) kontakten; ebenso die beiden Bundestagsabgeordneten René Röspel (SPD) und Cemile Giousouf (CDU).
Für die kommenden Woche vereinbarte er einen weiteren Gesprächstermin. Vorausgesetzt, die Situation der Flüchtlinge an der Katernbergschule habe sich nicht verändert.