Breckerfeld. . Die Maßnahmen waren nicht von vornherein geplant und auch nicht in der Investitionssumme von 350 000 Euro für die Hauptschule enthalten

Der Brandschutz im Schulzentrum kommt die Stadt Breckerfeld teuer zu stehen. 215 000 Euro kosten die Maßnahmen, die der Hagener Architekt Thomas Kammel für notwendig hält. Er hatte im Auftrag der Stadt ein entsprechendes Gutachten erstellt, das jetzt im Bauausschuss vorgestellt wurde. Genehmigt werden muss dieses Konzept noch durch den Ennepe-Ruhr-Kreis.

Lange Liste geforderter Maßnahmen

Die Liste der geforderten Maßnahmen ist lang: Nach der Expertise muss jetzt eine Brandmeldeanlage eingebaut werden, die direkt mit der Leitstelle verbunden ist. Sie überwacht in jedem Raum, der von der Sekundarschule genutzt wird, eine mögliche Rauchbildung. Eine Brandwand im Haupttreppenhaus muss erneuert werden. Daneben ist es notwendig, an dieser Stelle alle Fenster zuzumauern. In die Treppenhausdecke muss eine Entrauchungsanlage eingebaut werden. Bestehende Türen in den Fluren müssen ausgetauscht, weitere Brandschutztüren installiert werden. Gleiches gilt für diverse Fenster, die modernen Brandschutzanforderungen nicht mehr gewachsen sind. Auch am Schulkiosk müssen verwendete Materialien teilweise ausgetauscht werden.

„Auslöser waren die Arbeiten in den Bereichen der Hauptschule, die im neuen Schuljahr von Klassen der Sekundarschule genutzt werden“, erklärte Bürgermeister Klaus Baumann, warum plötzlich ein neues Brandschutzkonzept erforderlich sei. Allerdings waren diese Maßnahmen nicht von vornherein geplant und auch nicht in der Investitionssumme von 350 000 Euro enthalten. Die Brandschutzmängel waren erst kurz vor dem Ende der Ferien einem Experten der Evangelischen Landeskirche aufgefallen, als die nahezu fertigen Räume präsentiert wurden.

Baumann verweist auf Brandschauen

Während Baumann nun betonte, dass es bei den grundlegenden Umbauarbeiten in der Hauptschule in den letzten Jahren mehrfach Brandschauen gegeben habe, ohne dass Einwendungen erhoben wurden, sehen das Teile der Politik anders. „Bei einer kontinuierlichen Instandhaltung des Gebäudes hätten diese Mängel längst auffallen müssen“, so der SPD-Vorsitzende Peter Gerbothe, der selbst Architekt ist. „Wenn es für eine Beurteilung im Rathaus an Know-how fehlen sollte, dann muss man eben Experten hinzuziehen.“

Gleichzeitig plädiert er dafür, alle Maßnahmen zur Sicherheit der Kinder umgehend umzusetzen. Mit Blick auf die Fenster, die zugemauert werden sollen, sollten allerdings Alternativen geprüft werden: „Wir können doch aus dem Gebäude keinen Bunker machen“, so Gerbothe. Perspektivisch, so die SPD, sollten sämtliche städtische Gebäude mit Blick auf den Brandschutz untersucht werden. Mittelfristig brauche es ein Konzept, das alle Immobilien umfasse.

Auch die FDP verweist darauf, dass das Gebäude nun dauerhaft auf neuestem Stand zu halten sei. „Priorität“, so Fraktionssprecher Uli Ferron, „hat die Sicherheit der Kinder und Lehrer.“ Gleichzeitig werfen die Liberalen die Frage auf, warum Leitungen nicht von vornherein brandschutzsicher verlegt worden seien.