Hagen-Mitte. Offenbar besteht zwischen einer Tat in Hagen und der spektakulären Hatz über acht Autobahnen Anfang September ein Zusammenhang.

  • Blitz-Einbruch und Verfolgungsjagd
  • Polizei sieht Zusammenhang
  • Täter weiterhin unbekannt

Zwischen der wilden Verfolgungsjagd, die sich die Insassen eines Audi-Kombi in der Nacht zum 4. September über acht Autobahnen hinweg mit mindestens 24 Streifenwagen lieferten, und einem Blitz-Einbruch in ein Elektronik-Geschäft in der Hagener Marienstraße besteht möglicherweise ein Zusammenhang. Zwar will es die Polizei noch nicht bestätigen, doch deutet vieles darauf hin, dass in beiden Fällen dasselbe Fahrzeug genutzt wurde. „Und das macht es wahrscheinlich, dass es sich auch um dieselben Täter handelt“, so ein Ermittler.

In der Nacht zum 25. August war eine Bande von vier Männern in ein Smartphone-Geschäft in Hagen eingestiegen. Vermutlich sind es die selben Gangster, die sich eine Woche später eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei lieferten.
In der Nacht zum 25. August war eine Bande von vier Männern in ein Smartphone-Geschäft in Hagen eingestiegen. Vermutlich sind es die selben Gangster, die sich eine Woche später eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei lieferten. © privat

Bei dem Einbruch in Hagen, der in der Nacht zum 25. August geschah, war eine Bande von vier Männern mit einem schwarzen Audi gegen 3.50 Uhr in der Marienstraße vorgefahren und hatte die Sicherheitsglasscheibe des Geschäftes zertrümmert. Während die Täter weitere Vitrinen zerschlugen und zahlreiche i-Phones und weitere Apple-Produkte aus den Auslagen raubten, wurde ein Mitarbeiter (48) einer nahen Kneipe hellhörig und wollte nach dem Rechten sehen.

Als der vierte Ganove, der vor dem Laden Schmiere stand, den Mann um die Ecke treten sah, warnte er seine Kumpane und sprang mit ihnen in den Audi mit den markanten Doppelauspuffrohren. Mit hoher Geschwindigkeit brauste das Quartett durch die Mittelstraße davon, doch merkte sich der Zeuge das Kennzeichen mit den Anfangsbuchstaben EMS. Die Polizei fand später heraus, dass das Nummernschild im Rhein-Lahn-Kreis (Bad Ems) gestohlen worden war.

In den Niederlanden entkommen

Bei der spektakulären Verfolgungsjagd Anfang September tauchte der Audi mit dem Kennzeichen wieder auf. Polizeibeamte hatten den Wagen im Düsseldorfer Norden kontrollieren wollen, da er ihnen verdächtig vorkam, denn mehrere teils maskierte Männer saßen darin. Doch der Fahrer drückte aufs Gaspedal und raste mit geradezu irrem Tempo aus der Stadt auf die A 57.

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„Mehrere Dutzend Streifenwagen“, so eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Düsseldorf, versuchten sich in der einsetzenden Verfolgung an das Heck des Fluchtautos zu hängen, doch über die Autobahnen 46, 43, 44, 40, 61 und 52 hängte der verdächtige Audi alle Beamten ab. Auf einer holländischen Autobahn verlor schließlich auch eine Helikopter-Besatzung das Fahrzeug aus den Augen. Auch niederländischen Polizisten konnten dem Audi wegen dessen hoher Geschwindigkeit nicht folgen. So entkamen die Verdächtigen.

In die seitdem laufende Fahndung sind zahlreiche Polizeibehörden, wegen des Blitzeinbruches auch das Hagener Polizeipräsidium, eingebunden. Weitere Details wollen die Beamten aus ermittlungstaktischen Gründen nicht preisgeben.