Hagen. Mit Igel und Leitkegel im Gepäck mehrere Brände gelegt: Die Hagener Polizei hat einen 25-Jährigen festgenommen. Und macht einen Facebook-Witz daraus.

Mit rot-weißem Leitkegel und einem lebendigen Igel im Gepäck hat die Hagener Polizei am Dienstagmorgen einen mutmaßlichen Brandstifter festgenommen. Der 25-Jährige, den Polizeisprecher Tino Schäfer, freundlich ausgedrückt, "wirklich nicht so kooperativ" nennt, hat sich dabei gleich auch noch einen Biss von Polizeihund "Yuma" eingefangen. Mit einer Checkliste aller abstrusen Aspekte des Falls hat die Hagener Polizei einen kleinen Facebook-Hit gelandet.

Doch von vorne: Der offenbar verwirrte Brandstifter hat laut Polizeibericht am frühen Dienstagmorgen für Aufsehen gesorgt. Gegen 3.30 Uhr meldete ein Taxifahrer eine brennende Mülltonne. Beim Eintreffen der Feuerwehr hatten die Flammen bereits auf die Verkleidung einer Säule und auf einige Deckenlamellen übergegriffen.

Zweites Feuer gemeldet

Noch während der Löscharbeiten meldete ein Zeuge eine brennende Mülltonne in einer nahe gelegenen Straße und nur ein paar Häuser zurück einen brennenden Müllsack. Eingetroffene Polizeibeamte konnten wenige Minuten später den mutmaßlichen Täter, einen 25 Jahre alten Mann, stellen.

Kriminalpolizei ermittelt

In seinem Rucksack hatte der Verdächtige einen Verkehrsleitkegel ("Lübecker Hütchen") und einen lebenden Igel. Der Mann war äußerst aggressiv und versuchte, sich der drohenden Festnahme durch die Polizei zu entziehen. Ein Fluchtversuch wurde allerdings durch den Polizeihund Yuma verhindert. Der biss dem Brandstifter kurzerhand in den Oberschenkel, verletzte ihn leicht und ermöglichte so die Festnahme. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

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Warum er den Igel nun dabei hatte, habe der Verdächtige immer noch nicht erklärt, schildert Schäfer am Mittwochmorgen. Auf Facebook, wo der Beitrag der Polizei mittlerweile mehr als 1000 Likes und 270 Shares erreicht hat, kamen ein paar Vermutungen auf. Schäfer: "Mit den Hüten kann man Igel wohl gut fangen. Oder sie darin anzünden."

Die Hagener Polizei hat mit ihrer Facebook-Strategie mittlerweile einige kultige und sehr erfolgreiche Beiträge absetzen können. Die höchste Reichweite hat dabei bislang ein Aufruf gehabt, Kindern nicht mit der Polizei zu drohen - 7,5 Millionen Mal war dieser aufgerufen worden. Dagegen bringt es die Igel-Checkliste bislang auf rund 115.000, so Schäfer. (Juwe)

Die Checkliste der Hagener Polizei:

"Betrunken sein - CHECK

Mülltonnen in der Neumarkt- und Bergstraße angezündet - CHECK

Feuerwehreinsätze ausgelöst - CHECK

Ordentlich Gebäudeschaden verursacht - CHECK

Von Zeugen dabei gesehen worden - CHECK

Bei der Festnahme Widerstand geleistet - CHECK

Von Polizeihund "Yuma" gebissen worden - CHECK

Lebendigen Igel und Verkehrsleitkegel im Rucksack - CHECK

Nacht im Polizeigewahrsam verbracht - CHECK

Strafanzeige abgesahnt - CHECK

Warum der junge Mann einen Verkehrsleitkegel und Igel mit im Gepäck hatte, ist uns ein echtes Rätsel."