Hagen-Mitte. Dramatische Szenen auf dem Friedrich-Ebert-Platz in Hagen: Ein Mann (24) schoss um sich und forderte Polizeibeamte auf, ihm in den Kopf zu schießen.
Dramatische Szenen auf dem Friedrich-Ebert-Platz am späten Mittwochabend: Ein Mann (24) schoss um sich und forderte Polizeibeamte auf, ihm in den Kopf zu schießen. Sie konnten ihn überwältigen und in die Psychiatrie einweisen. Es stellte sich auch heraus: Es war eine Schreckschusswaffe – die einer „scharfen“ Waffe aber sehr ähnlich sah.
Es war um kurz vor 22 Uhr mitten auf dem Friedrich-Ebert-Platz, dem zentralen Ort in der Hagener Innenstadt mit vielen Geschäften und Gastronomie. Trotz des schlechten Wetters und der späten Zeit saßen vier Jugendliche vor der Bar Celonoa. Auf einmal hörten sie Schüsse. Sechs weitere junge Männer und Frauen kamen angerannt und riefen: „Da schießt jemand.“
Ein Streifenwagen, der zufällig in der Nähe war, wurde von den jungen Menschen angehalten. Auf dem Ebert-Platz vor dem gerade umgezogenen Modegeschäft Eterna entdeckten die Beamten einen Mann mit einer Waffe in der Hand. Auf den ersten Blick eine Walther P 99, die auch die Dienstwaffe der Polizeibeamten in NRW ist, so Polizeisprecher Tino Schäfer.
Mit vorgehaltener Dienstwaffe forderten die Polizisten den Mann auf, die Waffe niederzulegen. Doch der bedrohte die Beamten, hielt sich dann die Waffe selbst an den Kopf und forderte die Beamten auf, ihm in den Kopf zu schießen.
Keine echte Waffe
Inzwischen war auch Verstärkung auf dem Ebert-Platz eingetroffen. Insgesamt sechs Streifenwagen und ein Rettungswagen waren am Ende vor Ort. Den hinzu gekommen Beamten gelang es schließlich, den Mann zu überwältigen. Gut zehn Minuten nach den ersten Schüssen war damit die dramatische Situation geklärt. Mit dem Rettungswagen wurde der alkoholisierte und offensichtlich verwirrte Mann, der in Hagen lebt, in die psychiatrische Abteilung des Johannes-Krankenhauses nach Boele gebracht. Zudem stellte sich heraus, dass es sich nicht um eine echte Waffe, sondern um eine Schreckschusswaffe handelt, die der Walther P 99 aber orginalgetreu nachgebaut wurde.
Gegen den 24-Jährigen wird jetzt wegen Bedrohung ermittelt. Zudem hätte er für die Schreckschusswaffe einen Waffenbesitzschein haben müssen – den er aber nicht besaß. Polizeilich in Erscheinung getreten war der 24-jährige Hagener zuvor noch nicht.