Hagen. .
Der Titel geht in die Verlängerung: Hagen darf sich vier weitere Jahre „Fair-Trade-Town“ nennen. Gestern hat Oberbürgermeister Erik O. Schulz die entsprechende Urkunde entgegen genommen. Die dokumentiert, dass sich in Hagen ein Netzwerk aus Bürgern, Handel, Gastronomie, Vereinen, Schulen und auch Politik und Verwaltung in Sachen fairer Handel engagiert. Also für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungsstrukturen.
Vor zwei Jahren hatte Hagen den Titel erstmals erhalten – sie ist damit eine von 343 Kommunen in ganz Deutschland. Aber die Auszeichnung muss man sich auch immer wieder neu erarbeiten. Und so musste sich die Steuerungsgruppe „Hagen handelt fair“ im Sommer einem Überprüfungsverfahren stellen: Engagieren sich tatsächlich Bürger für den fairen Handel? Gibt es Produkte zu kaufen? Hat die Politik beschlossen, bei Sitzungen Produkte aus fairem Handel anzubieten?Das waren Prüf-Kriterien. Und Hagen hat sie erfüllt.
OB sieht hohe Akzeptanz
So werden etwa im Büro des Oberbürgermeisters, im Rathaus und bei der Hagen-Agentur nun Fairtrade-Produkte verwendet, ebenso in der städtischen Kantine, bei Blumensträußen für Jubilare, dem städtischen Spielmobil, der Stadtbücherei und der Cafeteria der VHS.
OB Schulz machte bei der Übergabe der Urkunde durch Ulrich Korfluer, Regionalpromoter für entwicklungspolitische Bildung, deutlich, dass er auch als Person hinter den Bemühungen steht: „Ich unterstütze das. Veränderungen müssen im Kleinen bei uns hier im Lokalen starten.“ Und er geht von einer hohen Akzeptanz in der Bevölkerung aus. Auch wenn es viele Probleme in Hagen gebe, werde fairer Handel keinesfalls als Luxus-Thema angesehen.
Ein Online-Einkaufsführer soll in Kürze noch einen besseren Überblick über die fairen Einkaufsmöglichkeiten geben. Mehr als 40 Einzelhandelsgeschäfte und gastronomische Betriebe gibt es, die Fairtrade-Produkten im Sortiment führen. Dazu 16 Kirchengemeinden mit Fairtrade-Produkten und acht Schulen, in denen der faire Handel Thema im Unterricht ist.