Dieser politische Herbst wird zeigen, ob sich das Theater mitsamt seinem Aufsichtsrat mit der äußerst stattlichen Gehaltserhöhung für den Geschäftsführer nicht einen symbolträchtigen Bärendienst erwiesen hat. Denn bis zum Jahresende muss der Kämmerer der Kommunalaufsicht in Arnsberg ein schlüssiges Konzept unterbreiten, wie der Musentempel den nächsten, von der Politik auf 1,5 Millionen Euro festgelegten Sparbeitrag konkret bis 2018 liefert.
Ausgerechnet in diese heiße Phase einer ohnehin schon emotional hochkochenden Debatte hinein das Jahresgehalt einer Führungskraft um 15 000 Euro hochzuschrauben, zeugt vom Fingerspitzengefühl eines Bulldozers. Dieser Schritt beschädigt fatal die Glaubwürdigkeit eines Hauses, das permanent für sich reklamiert, mit höchster Sensibilität die Kosten im Blick zu haben.
Die Theater gGmbH wurde geboren, um abseits der kommunalen Fesseln kostengünstiger agieren zu können. Angesichts der auf gepackten Koffern sitzenden Doppelspitze des Hauses darf die Politik hier – neben einer permanenten Abwehrhaltung – offenbar keine zukunftsgerichtete Kreativität mehr erwarten. Eine solide Antwort, wie andere Häuser in Deutschland mit deutlich geringerem Budget ähnliche Programmvielfalt auf die Beine stellen, müssen wohl andere liefern.