Hagen. . Alle Online-Shops verzahnen: Die CDU will eine gemeinsame Handelsplattform der Hagener Einzelhändler im Internet anstoßen.

Es könnte im besten Fall so etwas werden wie ein „Amazon für Hagen“: Die Menschen kaufen im Internet, allerdings bei Hagener Geschäften und nicht bei den Handelsriesen dieser Welt. Das ist das Grundprinzip des Internet-Einkaufsportals, das die CDU-Ratsfraktion für die Volmestadt etablieren will. Die Stadt soll dabei nicht Betreiber sein, aber sehr wohl gemeinsam mit Hagen-Agentur, Einzelhandelsverband, City-Werbegemeinschaft und SIHK den Anstoß geben. Kommende Woche soll der Antrag in den Stadtrat eingebracht werden.

www.einkaufsportal-hagen.de – so lautet der Arbeitstitel. Und für die Idee gibt es bereits Vorbilder. Direkt vor der Hagener Haustür, in der Großstadt Wuppertal, ist man mit der „Online City Wuppertal“ schon am Start. Und das kleine Attendorn im Sauerland will solch einen Weg beschreiten, um den lokalen Handel in der digitalen Welt zu retten – unsere Zeitung hatte darüber berichtet.

Derzeit gibt es in Hagen zwar schon Geschäfte, die selbst einen Online-Shop neben ihrem Ladenlokal betreiben, aber längst nicht alle sind technisch oder finanziell dazu in der Lage. Oder aber: Sie sind in den Weiten des Internets bei den Suchmachinen nicht vorne zu finden.

Durch Online-Plattform mehr Ladenbesucher in Wuppertal

Mit einer gemeinsamen Plattform im Internet soll das leichter werden – für Händler wie für Kunden. Die Wuppertaler, die für die Hagener CDU-Fraktion das erklärte Vorbild sind, betreiben die Seite nicht selbst, sondern sind Teil der Online-Plattform Atalanda, die in mehreren Städten regionale Online-Märkte betreibt. Atalanda sorgt auch für den Versand der Artikel. Das Digital-Fachmagazin c’t berichtet, dass mit der neuen Plattform eine Initialzündung einher gegangen sei. Ein paar Dutzend Händler, die zuvor noch keinen Online-Handel betrieben hätten, seien nun dabei.

Insgesamt bevölkern die Online City Wuppertal rund 65 Shops – mit allen Schwierigkeiten: Der Warenbestand muss ständig erfasst werden. Und die Händler müssen auch bereit sein, tatsächlich genug Produkte einzustellen. Immerhin: Wuppertal hat Ende 2014 mit 300 Produkten begonnen, bis Juni sind es 7000 geworden. Die Umsätze online sind bislang bescheiden, die reinen Bestellungen übersichtlich. Die Händler berichten aber von mehr Besuchern in den Läden. Ein Indiz dafür, dass sich die Kunden erst online informiert haben.

Auch für Stadtteile interessant

Für Willi Strüwer, den stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden, ist das Ganze ein Zukunftsprojekt für Hagen: „Es ist ein Beitrag, um nach der Volme- und der Rathaus-Galerie den Hagener Handel weiter zu beleben.“ Schwächen, die es anderswo gebe, könne man in Hagen umschiffen: „Uns schwebt ein Kundenforum vor, das bei der Entwicklung des Portals eingebunden wird.“ Und der Hohenlimburger sieht das Projekt nicht allein als Förderung für die Innenstadt: „Das betrifft ebenso die Einkaufszentren in den Stadtteilen. Wir haben den Antrag bewusst offen formuliert, damit auch Haspe oder Hohenlimburg sich einbringen können.“