Hagen-Hohenlimburg. Bei “Lasermaxx“ gibt es für Technikfans ein neues Angebot zwischen Sport und Spiel. Lasertag ist eine futuristische Jagd in einer düsteren Halle.

Aus versteckten Lautsprechern erklingt sphärische Musik, menschliche Schatten huschen durch die mit Schwarzlicht nur spärlich beleuchtete Halle, immer wieder zucken rote Blitze durch den Raum. Die futuristische Atmosphäre erinnert an Episoden aus „Krieg der Sterne“, doch wir befinden uns nicht in fernen Galaxien, sondern Im Gersegge 9. Dort, wo Aldi bis vor drei Jahren seine Ware anbot, ermöglicht nun „Lasermaxx“ erlebnishungrigen Menschen ein Räuber-und-Gendarm-Spiel der besonderen Art.

Was sich zunächst so anhört, als benötige man zum Verständnis ein Informatikstudium, ist eigentlich schnell erklärt: Mehrere Spieler treten einzeln oder als Gruppen auf dem mit zahlreichen Stellwänden und Verstecken versehenen, über 600 Quadratmeter großen Parcours gegeneinander an. Bevor es jedoch los geht, ziehen sich alle Teilnehmer eine Weste über, auf der Sensoren an Bauch, Rücken und Schultern leuchten.

Diese Lichter gilt es zu treffen; und zwar – wie bei einer Fernbedienung – mit unsichtbaren Infrarotsignalen, die der Spieler mittels eines pistolenähnlichen Geräts namens Phaser abfeuert. Damit die Sensoren besser anvisiert werden können und ein optischer Reiz die Szenerie noch utopischer erscheinen lässt, sendet der Phaser zudem ungefährliche, sichtbare Laserstrahlen aus. Wird ein Sensor getroffen, erlischt er sofort, worauf der Träger der Weste für kurze Zeit pausieren muss und Schutz bei seiner Mannschaft suchen kann.

"Paintball kannte jeder, Lasertag fast keiner"

Damit aber nicht genug der Technik: Treffer werden sofort an einen Computer an der Theke im Vorraum übermittelt, wo sich der Spieler im Anschluss an die Partie seine Score-Karte abholen kann. Darauf erfährt er die Anzahl seiner Punkte und weiß binnen Sekunden, ob er einem realen Kampf im Weltall gewachsen wäre.

„Für uns ist Lasertag ein Sport“, sagt Markus Pohle, der die Einrichtung Im Gersegge gemeinsam mit Tim Timpe, Inhaber der Paintball-Halle an der Färberstraße, betreibt. „Denn Lasertag ist ähnlich wie Fußball: Manche betreiben es nur aus Spaß, andere widmen sich ihrem Hobby sehr professionell.“ Dass die Sache die Spieler körperlich ziemlich fordert, ist ihnen anzusehen, wenn sie nach einer Viertelstunde den Parcours verlassen: Allen steht der Schweiß auf der Stirn – 15 Minuten laufen und sich konzentrieren fordert seinen Tribut.

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Pohle ist in Sachen Lasertag ein alter Hase: Bereits 2009, als gerade einmal vier solcher Anlagen in Deutschland existierten, beschloss er gemeinsam mit seiner Partnerin, sich beruflich der digital-analogen Freizeitbeschäftigung zu widmen. Kein leichtes Unterfangen, so Pohle, „denn Paintball kannte damals jeder, Lasertag fast keiner.“ Doch er erhielt unerwartete Hilfestellung: Ein Hauptdarsteller der amerikanischen Fernsehserie „How I Met Your Mother“ hat sich dem Lasertag verschrieben, sodass auch deutsche TV-Zuschauer sein Hobby kennenlernten. „Danach ging’s voran“, erinnert sich Pohle, der neben Hohenlimburg auch Anlagen in Unna, Münster, Bergkamen, Siegen und Villingen/Schwenningen betreibt.

Computerspieler in Bewegung gebracht

Sein Ziel ist es, irgendwann eine Liga in Deutschland zu etablieren, in der sich Lasertag-Spieler regelmäßig auf hohem Niveau miteinander messen. Das erfolgt bislang nur bei Turnieren, von denen eines am Samstag, 22. August, in Hohenlimburg stattfindet. „Dabei handelt es sich um eine Vorrunde, die am Vormittag in allen unseren Hallen stattfindet“, erläutert Markus Pohle. „Abends treffen sich die besten Spieler dann in Unna zum Finale.“ Sogar aus Villingen/Schwenningen reisen Teilnehmer an – deren Vorrunde findet aufgrund der Entfernung aber bereits am 1. August statt.

Die Kritik, bei Lasertag handele es sich um ein Kriegsspiel, greift für Pohle nicht – er sieht darin vielmehr eine Verbindung aus Alt und Neu, Sport und technischen Einflüssen. „Und wir haben viele, die bislang nur am Computer saßen, erst einmal in Bewegung gebracht.“