Hagen-Mitte. . Nach vier Jahrzehnten setzt die Feuchtigkeit dem Mittelstadt-Parkhaus arg zu. Die etagenweise Sanierung dauert circa 16 Monate.

Das Mittelstadt-Parkhaus am Bergischen Ring wird ab Ende September umfassend saniert. Die Besitzer – 30 Prozent Stadt Hagen, 70 Prozent Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögensnutzung der Stadt Hagen (GIV) – nehmen dafür voraussichtlich 2,3 Millionen Euro in die Hand.

Parkhaus mit Charme – das klingt wie ein Widerspruch in sich. Der Betreiber des Mittelstadt-Parkhauses am Bergischen Ring gibt sich sichtlich Mühe, dass das funktionale, blau verkleidete Stahlbeton-Skelett durch hellen Anstrich, klare Wegweiser und entsprechende Beleuchtung zumindest im Inneren nicht bloß als schäbiger Angstraum wahrgenommen wird.

Wasser dringt in den Beton ein

Dennoch machen der Hall von Schritten, beißende Gerüche in den Treppenhäusern, deren Herkunft der Nutzer gar nicht so genau wissen möchte, und die in manchen Ecken versteckten Hinterlassenschaften der örtlichen Fixer-Szene diese Immobilie zu einem Ort, an dem sich niemand gerne länger aufhält als nötig.

Parken auf fast allen Ebenen weiter möglich

Das Mittelstadt-Parkhaus verfügt über 263 Pkw-Stellplätze auf zehn Ebenen.

Während der Sanierungsarbeiten soll eine zweite Zu- und Ausfahrt über die Konkordiastraße eingerichtet werden.

Doch jetzt hat der Zahn der Zeit sich durch den Beton bis an die Stahl-Bewehrungen durchgefressen. In den Augen der Hagener Gebäudewirtschaft ist daher eine Grund-Instandsetzung nicht mehr zu vermeiden. Errichtet wurde der gewaltige Komplex am Rande des Innenstadtrings, der von der Straße aus ja bloß aufgrund der Mittelstadt-Sporthalle wahrgenommen wird und sich ansonsten hinter stattlichem Baubestand versteckt, im Jahre 1976. Damals glaubten die Erbauer noch, die Konstruktion sei für die Ewigkeit. Doch nach fast vier Jahrzehnten stellt sich wie bei manchem Brückenbauwerk heraus, dass Wasser in den Beton eindringt. Vor allem in den Wintertagen nagt das von den Autos abtropfende Streusalz an der Substanz.

Flächen werden versiegelt

Daher wird in diesen Tagen eine umfassende Sanierung ausgeschrieben. Die schadhaften Oberflächen werden abgefräst, stellenweise neuer Stahl eingezogen und die Verkehrsflächen wieder mit frischem Beton geschlossen und vor allem wasserdicht versiegelt. „Dadurch soll langfristig verhindert werden, dass erneut Nässe in das Bauwerk eindringt“, erläutert Stadt-Sprecher Karsten-Thilo Raab.

Die etagenweise Sanierung der insgesamt zehn Parkdecks mit ihren 263 Stellplätzen wird sich absehbar über 16 Monate hinziehen. Dabei soll der Betrieb in dem meist genutzten Parkhaus der Stadt, das neben den Einkaufsbummlern vor allem Schüler und Lehrer des nahen Berufskollegs sowie Besucher und Mitarbeiter des Allgemeinen Krankenhauses frequentieren, ohne Unterbrechung fortgesetzt werden. Dazu wird es während der Bauphase auch eine provisorische Zu- und Ausfahrt von der Konkordiastraße aus geben, um die unteren Stockwerke ungehindert erreichen zu können.