Hohenlimburg. .

Der Förderkreis Deutsches Kaltwalzmuseum hat den am 27. Januar 2005 mit der Schloss Hohenlimburg gGmbH geschlossenen Gesellschaftervertrag zum 30. Juni 2015 gekündigt. Die Kündigung, unterschrieben von den beiden Vorstandsvorsitzenden Klaus von Werneburg und Dr.-Ing. Rolf Jansen, traf am Dienstagnachmittag per E-Mail in der Kanzlei von Fürst Maximilian zu Bentheim-Tecklenburg in Rheda-Wiedenbrück ein.

„Ich war geschockt“, sagte deshalb am gestrigen Mittag Fürst Maximilian bei einem kurzfristig anberaumten Pressegespräch, zu dem auch der Vorstand des Förderkreises und die weiteren Gesellschafter, der Freundeskreis Schlossspiele und der Hohenlimburger Heimatverein, eingeladen worden waren. Angesichts der Kurzfristigkeit dieser Einladung, die bei Maria-Theresia Konder (Schlossspiele) erst gestern Morgen um 8 Uhr eintraf, war die Teilnehmerzahl überschaubar. Vom Förderkreis Kaltwalzmuseum war niemand anwesend.

„Es sind schlimme Dinge passiert, die in die falsche Richtung gehen“, sagte Fürst Bentheim, der betonte, dass ihm diese Entwicklung ausgesprochen leid tue. „Die Hohenlimburger schätzen das Kaltwalzmuseum. Es ist Kulturgut, Teil der Kulturlandschaft.“

Das alles soll zum 1. Januar 2016 nun Geschichte sein. Klaus von Werneburg begründet in seinem Brief die Kündigung damit, dass ein Schlossmuseum in Zukunft nicht mehr existieren werde und die Geschäftsgrundlage des Gesellschaftervertrages weggefallen sei. Er teilte gleichzeitig mit, dass der Förderkreis bereits Gespräche mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe und mit der Leitung des Hagener Freilichtmuseums aufgenommen habe, um das Kaltwalzmuseum ins Mäckingerbachtal zu verlagern.

Fürst Maximilian, der einräumt von den Gerüchten einer möglichen Verlagerung gewusst zu haben, kritisiert im Pressegespräch die Art und Weise der Vorgehensweise. „Noch vor wenigen Tagen haben die Kaltwalzunternehmen das Konzert des Klavierfestivals Ruhr auf Schloss Hohenlimburg gesponsert. Auch ich war eingeladen. Dabei blieb die anstehende Kündigung unerwähnt.“

Wie es jetzt weitergehe, konnte der Schlossherr gestern Mittag noch nicht, sagen. Gleichwohl habe er den städtischen Kulturdezernenten Thomas Huyeng bereits informiert. „Möglicherweise kann die Stadt Hagen in Zukunft die Räume des Kaltwalzmuseums für ein Museum nutzen?“

Signale sind für uns akzeptabel

Dr. Rolf Jansen, 2. Vorsitzender des Förderkreises, sagte gestern auf Anfrage, dass die Gespräche mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe noch nicht abgeschlossen seien. „Es gibt Signale, die akzeptabel sind.“ Und wenn diese nicht zum angedachten Erfolg führen? „Dann müssen wir eine andere Lösung suchen.“ Ein Verbleib im Schloss sei ausgeschlossen.

Ein Grund für die Kündigung sind offenkundig auch die monatlichen Mietforderungen in Höhe von rund 2100 Euro plus Nebenkosten in Höhe von 500 Euro, die Fürst Bentheim mit Schreiben vom 22. April für die rund 470 Quadratmeter große Grundfläche eingefordert hatte. Dieser Betrag wäre jedoch verhandelbar gewesen, betonte der Schlossherr gestern.

Notwendig sei die Mietzahlung angesichts der Schwierigkeiten der Schloss Hohenlimburg gGmbH, die sich zukünftig nur noch aus dem Fürstenhaus, dem Heimatverein Hohenlimburg und dem Freundeskreis Schlossspiele zusammensetzt.

Angesichts der Kurzfristigkeit der Einladung nahm der Heimatverein nicht am Pressegespräch teil. Maria-Theresia Konder sah gestern zunächst mal keine negativen Konsequenzen für ihren Verein, sagte aber, die neue Situation mit dem Vorstand in Ruhe erörtern zu wollen.