Ist das wieder so ein Bürokratenstück? Werden hier übertriebene Standards eingeführt, die unheimlich viel Geld kosten? Und lief es bislang nicht auch ohne das Ganze? Natürlich ist es legitim, solche Fragen auch bei der behindertengerechten Umrüstung sämtlicher Bushaltestellen zu stellen. Allerdings sollte man sich bei den Antworten einige Dinge vor Augen halten:

Auch wenn sich das Bewusstsein für Bedürfnisse von Behinderten in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten erhöht hat, so stoßen sie im Alltag immer noch auf viele Hindernisse, die ihnen das Leben erschweren oder bestimmte Dinge unmöglich machen. Vermeintlich kleine Hürden können die Mobilität völlig unmöglich machen.

Zudem wird die Zahl der Betroffenen in einer alternden Gesellschaft weiter zunehmen. Auch jeder Senior mit einem Rollator wird sich über den ebenerdigen Bus-Einstieg freuen. Junge Familien mit Kinderwagen übrigens auch.

Fazit: Ja, es muss viel Geld in die Hand genommen werden. Und die Frage ist berechtigt, ob der Zeitplan nicht zu ehrgeizig ist. Aber eine Gesellschaft sollte immer das Ziel haben, dass alle Menschen gleichberechtigt am öffentlichen Leben teilhaben können. Und dafür lohnt sich die Investition. Michael Koch