Hagen.

Der langjährige Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) in Hagen und im Märkischen Kreis, Arno Neumann, ist am Montag im Alter von 85 Jahren gestorben. Er führte die DIG von 1994 bis 2014.

Neumann hat einmal von seinem Leben gesagt, er habe „zu keinem Zeitpunkt Normalität“ gekannt. Geboren in Hagen, wurde die jüdische Familie 1938 nach Polen ausgewiesen. Wie durch ein Wunder überlebten Neumann und seine Eltern den Nazi-Terror in einem Versteck in Lemberg. Nach dem Krieg machte er Abitur in Schlesien, ehe die Familie 1954 nach Israel auswanderte, zwei Jahre später jedoch nach Hagen zurückkehrte. Hier baute sich Neumann eine Existenz auf, wobei er einige Jahre in Diensten der Stadt Hagen verbrachte. Mit der jüdischen Tradition war er zwar vertraut, „aber besonders religiös bin ich nicht“. Dafür war er einer der Initiatoren der Städtepartnerschaft zwischen Hagen und Modi´in und engagierte sich für die Verlegung von Stolpersteinen auf Hagener Gehwegen, mit denen an von den Nationalsozialisten ermordete Juden erinnert wird.

Zu seinem Nachfolger als Vorsitzender der Hagener DIG wurde im vergangenen Jahr Hubert Schulte-Kellinghaus gewählt.