Breckerfeld. .

Das schnelle Internet kommt so langsam nach Breckerfeld. Zumindest in Teile der Stadt. Der Kabelnetzbetreiber Unity Media will entsprechende Leitungen freischalten und so hohe Geschwindigkeiten von mehr als 50 Mbit pro Sekunde ermöglichen. „Rund 2200 Haushalte können ab Ende des Jahres versorgt werden“, erklärte Kämmerer André Dahlhaus. Voraussetzung: Das Kabel führt bereits bis ins Haus. Liegt es nur in der Straße, kommen Erschließungskosten auf die Kunden zu.

Größter Wermutstropfen: Das Gewerbegebiet zählt nicht zu den von Unity Media versorgten Bereichen. Auch das Neubaugebiet Heider Kopf ist ausgenommen. Gleiches gilt für die Außenbereiche. Versorgen will Unity Media, so haben Gespräche des Unternehmens mit der Stadtverwaltung ergeben, weite Teile des Ortskerns, die Bereiche Epscheider Straße, Westerfeld sowie den Wengeberg. Im Breckerfelder Zen­trum sind bislang maximal 16 Mbit möglich – tendenziell weniger.

Neue Förderrichtlinien

Bislang unterversorgte Gewerbegebiete (und das kann auch Breckerfelder Unternehmen Hoffnung machen) stehen an oberster Stelle in der Prioritätenliste der EN-Agentur. Bei der Wirtschaftsförderung des Ennepe-Ruhrkreises kümmert sich seit Anfang Mai Ulrich Schilling um das Thema Breitband. „Wir kennen mittlerweile die Anbieter vor Ort, und wir kennen die weißen Flecken.“

140 Millionen Euro würde es laut einer neuen Studie kosten, die Breitbandversorgung bis in den hintersten Winkel des Ennepe-Ruhr-Kreises sicherzustellen. Das Land Nordrhein-Westfalen hat am Dienstag neue Förderrichtlinien erlassen. Das Problem: Davon profitieren vor allem finanz- und strukturschwache Kommunen. Dazu zählt Breckerfeld wohl nicht. „Gleichwohl ist eine ausreichende Glasfaserversorgung ein Wettbewerbsvorteil“, so Ulrich Schilling, „für das Opel-Areal in Bochum beispielsweise gibt es viele Interessenten, weil dort die Breitbandversorgung gewährleistet ist.“

Trotzdem macht der Breitbandbeauftragte Hoffnung. Wenn er Details auch noch nicht verrät: „Wir haben eine Idee, wie wir den Ausbau ohne Fördergelder, aber mit Mitteln der NRW-Bank umsetzen können“, so Schilling in der Ausschusssitzung. Das Konzept solle zunächst auf Kreisebene erörtert werden. Für Breckerfeld kündigte er eine Informationsveranstaltung in Kooperation mit der Stadt für Gewerbetreibende an. Im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis gelten insgesamt 45 000 Haushalte als unterversorgt. Das bedeutet, sie kommen nicht an eine Geschwindigkeit von 16 Mbit pro Sekunde heran. Ziel ist es, Privathaushalte mit 50-Mbit-Anschlüssen zu versorgen. Für Gewerbebereiche gelten 100 Mbit als angemessen. Weitere Informationen zur Breitbandversorgung gibt es im Internet unter www.zukunft-breitband.de.