Hagen. .
Die Grünen kritisieren den SIHK-Vorstoß, auch über die Umwidmung von Wald zu Gewerbeflächen nachzudenken. Der Umweltausschussvorsitzende Hans-Georg Panzer bezeichnet diese Idee, die SIHK-Hauptgeschäftsführer Hans-Peter Rapp-Frick bei einer Diskussionsveranstaltung formuliert hatte, als verspäteten April-Scherz: „Wieder soll die öffentliche Hand die Verantwortungslosigkeit von Privateigentümern ausgleichen. Eine wirklich nicht kleine Zahl von Industriebrachen in Hagen kann nicht weiter genutzt werden, weil sich für die Sanierung der Altlasten niemand – am wenigsten die Alteigentümer – zuständig fühlt.“
Gleichzeitig kritisiert der Umweltausschuss-Vorsitzende die in seinen Augen in der Vergangenheit wenig konsequente Haltung des Rates: „Wo mit hohen Subventionen Flächen wiederhergestellt wurden wie im Gewerbepark Kückelhausen, hatten die politischen Mehrheiten nichts Eiligeres zu tun, als solche wertvollen Flächenreserven mit Nutzungen zulaufen zu lassen, für die auch anderswo im Stadtgebiet Raum gewesen wäre: Autohäuser, Dienstleistungsbetriebe oder auch das Schulungszentrum der jetzt über Platzmangel klagenden SIHK selbst.“
Falsche Ansiedlungspolitik
Während auf der einen Seite also dem Wildwuchs die Tore geöffnet würden, sollten auf der anderen Seite wertvolle landwirtschaftliche Flächen – wie beim Böhfeld – oder jetzt eben Teile des Waldes geopfert werden, so Panzer. Für die Grünen seien Gewerbeentwicklungen im Außenbereich nicht akzeptabel, schon gar nicht, wenn in Kauf genommen werde, dass anderswo im Stadtgebiet unsanierte Industrie- und Gewerbebrachen vor sich hingammelten.
Rapp-Frick hatte den Vorstoß, auch Waldflächen für Gewerbe zu nutzen, angesichts der Tatsache formuliert, dass in Hagen spätestens in zwei Jahren keine restriktionsfreien Areale mehr zur Verfügung stehen.