Was müssen Tausende von Hartz-4-Empfängern in Hagen eigentlich denken, wenn sie dieses unsägliche Machtgeplänkel zwischen Stadt und Arbeitsagentur mitbekommen? Statt gemeinsam, zielgerichtet und an einem klaren Anforderungsprofil orientiert nach dem besten Kandidaten zu suchen, drischt man öffentlich aufeinander ein. Auch für die etwas mehr als 300 Mitarbeiter des Jobcenters eine Situa­tion, die mit Wertschätzung recht wenig gemein hat.

Sollte sich bewahrheiten, dass die Agentur für Arbeit, trotz öffentlicher Ausschreibung, längst einen Kandidaten in der Hinterhand hat, wäre dieses Vorgehen genau so unsportlich wie der ursprüngliche Versuch der Stadtverwaltung, ihre Kandidatin an der Öffentlichkeit vorbei zur Jobcenter-Chefin zu machen. Und es bliebe wieder die Frage, ob wirklich der beste Bewerber den Job bekommen würde. Mike Fiebig